Klemens aus Isingen hat auf seiner Weltreise gesehen, wie ungerecht Ressourcen verteilt sind. Deswegen will er es besser machen.
Klemens lebt ein radikales Lebensexperiment. Das beschreibt er so: „Gutes Leben ist nur ein gutes Leben, wenn es das Wohlergehen aller Lebewesen miteinbezieht. Sprich, dass Menschen nicht mehr Ressourcen und Energie verbrauchen, als sie bei einer gerechten Verteilung bekommen.“
Eine Weltreise und die Suche nach dem Sinn des Lebens
Als Klemens mit 20 Jahren entscheidet, die Welt zu bereisen, sieht sein Leben (von außen betrachtet) „perfekt” aus: „Ich hatte eigentlich alle meine Wünsche erfüllt – Oldtimer, hübsche Freundin, dickes Motorrad, kleine Wohnung, Job. Und hab mich dann aber gefragt: ‚Soll das alles sein?‘ “
Auf Reisen realisiert er, dass seine Art zu leben ein Privileg ist: „Schlimm war, miterleben zu müssen, dass es da Menschen gibt, die auf der Straße sterben, Hunger leiden und ich kann nichts dagegen tun. Als ich zurück war, hat sich das auf das Leben in Deutschland ausgewirkt.“
Tiny House, Wasseraufbereitung und Photovoltaikanlage
Heute lebt Klemens in einem Tiny House mit 18 Quadratmetern Wohnfläche. Seinen Strom erzeugt er mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Auf seiner Terrasse duftet es herrlich nach dem frischen Gemüse, das der 62-Jährige anbaut. Sein Trinkwasser kommt aus einer selbst entwickelten Aufbereitungsanlage. Sprich: Klemens verbraucht nicht mehr Ressourcen, als er im Alltag benötigt. „Die meisten Menschen tun das nicht, deshalb sieht die Welt so aus, wie sie ist. Das geht nicht mehr lange gut,“ sagt er.
Aber fehlt ihm nicht manchmal etwas? Klemens sagt: „Manche glauben, es hätte was mit Verzicht zu tun. Das Gegenteil ist der Fall. Ich wollte nicht länger auf mein Leben verzichten.”
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