2020 stirbt Zines Sohn Marvin mit 23 unverschuldet bei einem Autounfall. Jetzt führt die Tübingerin sein soziales Engagement in seinem Sinn weiter.
Zine ist die Mutter von Marvin. Marvin war ein visionärer, junger Unternehmer. Er wollte die Welt besser machen. „Marvin war schon immer ein sehr lebendiges Kind. Er hat immer Ideen gehabt und wenn er eine Idee hatte, wollte er, dass das umgesetzt wird. Wir hatten in der Straße viele Kinder und Marvin war immer ein bisschen der Anführer. Das hat sich durch sein Leben gezogen.“
Bildung für jeden und jede
So gründete Marvin 2017 ein Start-up-Unternehmen, das Abiturientinnen und Abiturienten Freude am Mathelernen bereiten sollte. Aber nicht nur das: „Er hat gesagt: ‚Eigentlich ist es ja ungerecht, dass nur die Privilegierten zur Schulbildung kommen.‘ Ihm war es wichtig, all das auch an Leute weiterzugeben, die sozial schwächer sind oder aus anderen Ländern kommen. Er wollte, dass Bildung jedem ermöglicht wird“, erzählt Zine.
Schock: Marvin stirbt bei Autounfall
Im Juli 2020 stirbt Marvin im Alter von 23 Jahren unverschuldet bei einem Autounfall. Für seine Mutter ein Schock: „Die Zeit blieb erstmal stehen. Wenn jemand so Lebenslustiges von einem Tag auf den anderen aus dem Leben gerissen wird – das ist für uns heute noch unfassbar. Marvin hatte viele soziale Projekte und hat sich engagiert. Wir dachten dann: Was machen wir jetzt? Er war die Leitfigur.”
Soziales Engagement als Trauerbewältigung
Nach seinem Tod hat sich Zine zusammen mit der Familie und Marvins Freunden entschlossen, sein „Erbe anzutreten“. So hat sie zum Beispiel ein Buch fertig geschrieben, das Marvin zusammen mit einer jungen Jesidin begonnen hat, die vom IS gefangen gehalten worden ist: „Ich habe versucht, das in einem ähnlichen Stil wie Marvin weiterzuführen.“ Das Buch heißt „Dankbarkeit – Die schlimmste Zeit meines Lebens.“
In seinem Namen will sie sich auch zukünftig noch mehr für Bildungsprojekte einsetzen – eines von Marvins Herzensthemen. „Für mich lebt er so weiter“, sagt Zine.
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