Cord hat ADHS und ist damit total glücklich

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Cord aus Gammertingen hat eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung – kurz: ADHS und ist damit vollkommen glücklich.

„ADHS ist geil! Ich liebe meine ADHS!“

Bei Cord äußert sich seine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (kurz ADHS) so, dass sein Gehirn zur gleichen Zeit unglaublich viele Reize und Dinge aufnimmt. Cord erklärt: „Je mehr Reize man verarbeitet, desto angenehmer fühlt es sich für ADHSler an.“ Deshalb spielten auch viele Menschen mit ADHS gerne Computer, weil sie dabei vielen Reizen ausgesetzt sind.  

 Sex als Lösung 

Und Cord hat noch eine andere Beschäftigungstherapie: „Ich habe herausgefunden, dass ich meine Impulsivität gut mit Körperlichkeit kompensieren kann. Ich merke, ich brauche irgendwie einen Reiz. Und dann frage ich meine Frau: Hallo Lust? Das ist besser als zu streiten.“  

 Diagnose ADHS 

Bei Cord wurde seine ADHS erst mit 34 Jahren diagnostiziert. Er sagt: „Früher war ich der klassische Zappelphilipp.” Und eigentlich hätte er auf die Hauptschule gehen sollen wegen seiner Rechtschreibprobleme: „Mein Kopf hat schneller gedacht, als ich geschrieben habe, dadurch ist viel durcheinander gerutscht.“ Aber seine Mutter hat sich durchgesetzt, dass er aufs Gymnasium kommt. „Gewisse Fächer haben mich einfach so sehr gelangweilt. Ich habe mich dann so durchschlawinert.” Heute, meint Cord, fange er auch gerne mal Streit an, wenn ihm ganz langweilig sei.

„Ein Problem ist aber, dass wenn ich wirklich sauer werde, dass das dann oft auf die ADHS geschoben und nicht ernstgenommen wird. Da heißt es dann: ‚Das ist halt der Cord, der regt sich halt manchmal auf.‘“  
 

Um sein „Gehirn ruhiger zu fahren“, nimmt Cord Medikamente und er ist sehr zufrieden damit. Aber er sieht das Problem darin, dass viele Kinder mit Medikamenten nur ruhiggestellt würden und ihnen nicht erklärt würde, inwiefern ihnen die Medikamente helfen.   

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Autor/in
SWR