Kalid floh aus Eritrea nach Deutschland. Inwzischen wohnt er in Balingen-Erzingen, doch die kulturellen Unterschiede erschweren es ihm, neue Freunde zu finde.
„Man kann nur in der Nacht laufen. Tagsüber sind viele, viele Soldaten und die Polizei unterwegs.“
Flucht aus Eritrea
Kalid kommt aus Eritrea, er flüchtete 2015 zu Fuß in den Sudan – fünf Nächte lang. Doch auch im Sudan hielt es ihn nicht lange. Zwei Monate später machte er sich auf nach Libyen. Gemeinsam mit 30 anderen zwängte er sich auf einen Pick-Up durch die Sahara. Zehn Tage oder sogar zwei Wochen – so genau weiß Kalid das nicht mehr - fuhren sie durch bitterkalte Nächte und siedend heiße Tage.
Kein Aufenthalt von langer Dauer
Gerade angekommen, ging es dann nach zwei Monaten wieder weiter. Diesmal reiste er mit dem Boot über das Mittelmeer nach Italien. Gemeinsam mit rund 600 weiteren Geflüchteten. Von dort aus war es für Kalid nicht weit bis nach Deutschland. Über Umwege landete er im Asylheim in Balingen. Lange hat er nach einer eigenen Wohnung gesucht.
Endlich angekommen
Kürzlich bezog er dann sein erstes eigenes Zuhause: „Im Asylheim war ich den ganzen Tag bei der Arbeit und wenn ich nach Hause kam, brauchte ich meine Ruhe. Für mich und mein Leben ist es besser, wenn ich eine eigene Wohnung habe - und ich kann machen was ich will,“ Kalid lacht laut auf und blickt sich stolz in seiner Wohnung um.
Mehr Heimat
Überlebenskampf: Sturz aus 50 Metern überlebt
Eine Bergwanderung in Neuseeland wird für Johannes aus Stuttgart fast zum Todesurteil. Er stürzte 50 Meter in eine Schlucht und musste sich daraufhin über 20 Stunden schwerverletzt durch die Wildnis kämpfen. Er überlebt, leidet aber noch heute unter den Folgen seiner Verletzungen.
„Direkt nach dem Aufprall auf dem Felsboden habe ich gesehen, wie mein Handy leuchtend neben mir in einem Busch gelandet ist. Im Gegensatz zu mir, hat es keinen Kratzer abbekommen. Aber es hatte leider keinen Empfang.“ (Johannes, 36, aus Stuttgart)
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Eigentlich sollte es nur ein kurzer Ausflug werden. Nur mit einem Wasserbeutel, Sonnencreme, einem Handy und in kurzer Hose mit T-Shirt bekleidet, geht Johannes auf Bergwanderung. Doch als er auf dem Rückweg im Nebel plötzlich ins Leere tritt und rund 50 Meter in die Tiefe stürzt, ist für ihn klar: Das überlebe ich nicht.
Fall ins Bodenlose
„Es hat sich einfach viel zu lange angefühlt. Denn ich kenne das Gefühl des freien Falls – ich bin schon Bungee und Fallschirm gesprungen. Zum Glück haben wohl ein paar Äste meinen Fall gebremst. Noch Monate nach dem Unfall habe ich beim Zähneputzen Baumreste aus meinem Zahnfleisch gezogen.“ Wie durch ein Wunder überlebt Johannes den Sturz. Doch sein rechtes Sprunggelenk bekommt die komplette Wucht des Aufpralls ab.
Letzte Hoffnung: künstliches Sprunggelenk
Im Krankenhaus in Neuseeland wird er zwar gut versorgt, doch der Schaden am Knochen ist nicht wiederherstellbar. Johannes hat bis heute ununterbrochen Schmerzen. Ein künstliches Sprunggelenk aus der Schweiz ist seine letzte Hoffnung wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Um die kostspielige Operation zu ermöglichen, hat seine Schwester ein Spendenkonto auf einer Crowdfunding-Seite eingerichtet. „Bereits am 20. Januar wird meine langersehnte Operation stattfinden. Um die OP nicht aufs Spiel zu setzen, bin ich bereits seit einigen Tagen vorsorglich in Quarantäne.“
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