Helga muss mit 81 Jahren ihr Puppentheater schließen

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Autor/in
Martin Mannweiler
Verena Ecker
Verena Ecker

„Es ist einfach gut, wenn mal wieder Zeit ist aufzuholen. Jetzt habe ich Zeit, um mal die Werkstatt aufzuräumen. Das gehört auch zum Theater. Aber ich hoffe, dass ich bald wieder spielen kann.“

Puppenspiel 

Das ist Helgas Leben. 1972 hat die ehemalige Gymnastiklehrerin zusammen mit ihrem Mann Karl das „Theater am Faden“ in Stuttgart gegründet, das noch heute, 13 Jahre nach dem Tod ihres Mannes, besteht. Zuletzt war Helga in Indien auf Tournee. Dann kam der weltweite Corona-Shutdown, der besonders streng in Indien durchgesetzt wurde. 

„In Indien war es schon schwierig. Deutsche mussten zum Teil auf der Straße schlafen, weil die nirgends mehr eine Unterkunft bekommen konnten. Ich hatte Glück, weil ich privat gewohnt habe.“ 

Helga musste schnell ausreisen. Kein Spaziergang mit ihren stolzen 81 Jahren:  

„Meine Töchter haben geschaut, dass ich einen Flug bekomme. Dieser wurde dann gecancelt. Es gab noch einen Flug morgens um fünf. Da hatte ich Glück, obwohl ich 17 Stunden in Bahrain zum Umstieg sitzen musste. Aber ich bin ja wieder gut hier angekommen!“

Daheim wurde klar, dass ihr Theater erst einmal schließen muss. 

Ein schwerer Schlag könnte man meinen. Aber Helga bleibt positiv, hofft dass alles ein gutes Ende nimmt und nutzt die Zeit produktiv:  

„Es ist einfach gut, wenn mal wieder Zeit ist aufzuholen. Jetzt habe ich Zeit, um mal die Werkstatt aufzuräumen. Das gehört auch zum Theater. Aber ich hoffe, dass ich bald wieder spielen kann.“ 

Helga ist in Gedanken bei allen Künstlerinnen und Künstlern, die gerade nicht auftreten dürfen. Das sind wir auch Helga. Wir drücken euch allen da draußen die Daumen! 

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