Renate aus Esslingen hat ein besonderes Hobby: Sie ist Leihoma auf Zeit. Das gibt ihr nicht nur total viel, sondern hält die 75-Jährige auch jung im Ruhestand.
Renate hörte bei einem Vortrag vom Konzept der „Leihomas“ und fühlte sich gleich angesprochen. „Das wäre doch was für den Ruhestand. Direkte Hobbys habe ich nicht, außer Laufen.“ Nach ein paar Vorgesprächen bekam sie schnell eine erste Familie zugeteilt: „Ich habe mich dann bei der Familie vorgestellt und die Kinder fünf Jahre lang begleitet, bis die eigene Oma wieder zur Verfügung stand. Bei der zweiten Familie bin ich jetzt schon seit viereinhalb Jahren. Und immer mit viel Freude!“
Vertrauen ist das Wichtigste
Renate erklärt, das Wichtigste sei das Vertrauensverhältnis zu den Eltern – dafür seien die Gespräche am Anfang ausschlaggebend. „Ich habe beim ersten Mal gleich gedacht, ja, das passt.“ Eigentlich wollte sie gerne eine alleinerziehende Mutter unterstützen, aber das klappte erst mal nicht.
„Ihre Familien“ wuchsen ihr aber schnell ans Herz. „Ich als Leihoma war natürlich gespannt, was kommt da jetzt für eine Familie auf mich zu? Was hat sie für Vorstellungen? Gibt es gesundheitliche Probleme, welche Vorstellungen hat die Mutter? Man hat ja nur eine begleitende Funktion, keine erzieherische wie die Eltern – aber es ist schon spannend, bis man sich kennenlernt. Erst mal haben wir einen gemeinsamen Spaziergang gemacht, damit das Kind sich an mich gewöhnt, aber das ging reibungslos.“
Eigene Enkel hat Renate auch
Renate sagt, sie habe es nie bereut – ihre eigenen Enkel hätten sie nicht so sehr in Anspruch genommen, so dass genug Zeit für das Leihoma-Dasein blieb.
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Ärztin ohne Abitur
In der Schule hat Julia geschlafen, heute studiert die Krankenschwester Medizin. Ihre Botschaft lautet: „Ich glaube, dass es immer die Möglichkeit gibt, noch die Kurve zu kriegen.“
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