Nach der Schule kein klares Ziel – Lösung: Freiwilliges Soziales Jahr
Nach der Realschule und seinem Abitur macht Martin zunächst ein FSJ, weil er, wie er sagt, nicht wusste, was er sonst machen sollte. „Das FSJ war auf einer Jugendfarm. Hauptsächlich ging es darum, sich um Pferde, Stall, Hasen und so zu kümmern. Und täglich kamen Gruppen. Grundschüler in den Ferien. Im gleichen Ort gab es ein Heim für Kinder und Jugendliche mit Behinderung, die kamen zweimal die Woche. Dann kamen noch die Kinder vom Kindergarten dreimal die Woche. Mit den Gruppen habe ich dann den Stall gemacht, abends Lagerfeuer, Stockbrot und so. Das hat mir so Spaß gemacht!”
Zeit, um sich selbst zu finden
Grundsätzlich schätzt es Martin sehr, dass er ein FSJ gemacht hat. „Das FSJ hat mir schon den Weg gewiesen. Es sollte verpflichtend sein. Ich kenne viele, die nie eines gemacht haben und bei manchen merkst du einfach den Unterschied. Diejenigen, die direkt nach der Realschule eine Ausbildung gemacht haben, haben die Zeit, sich mal mit sich selbst auseinanderzusetzen, verpasst. Das klingt fies, aber die hatten halt nicht die Zeit, sich nur mit sich selbst zu beschäftigen. Das muss man nicht durch ein FSJ machen, aber das hat mir persönlich einfach geholfen.” Und er meint: „So eine Ausprobierphase sollte jeder mal haben.” Doch er weiß auch, dass eben nicht jeder (junge) Mensch die Möglichkeit dazu hat.
Rückhalt und Unterstützung der Eltern
Martin hat die volle Unterstützung seiner Eltern. „Meine Eltern tragen das mit. Ich wohne auch immer noch bei meinen Eltern. Für mich ist das das größte Glück: Ich brauche kein Einkommen, um meine Miete zu zahlen oder für Essen.”
Im neuen ARD-Mediathek-Format „Offline on the Road” hat Steff von SWR Heimat mit Martin auch übers Reisen gesprochen. Und auf ihrer persönlichen Reise, ganz ohne Handy und Internet quer durch Baden-Württemberg hat sie noch viele andere spannende Menschen getroffen. Die ersten vier Folgen gibts jetzt in der ARD Mediathek.