Natalies Eltern merken schon früh, dass Natalie anders ist. Sie will viel wissen und langweilt sich schnell. Nach ihrer Einschulung kommen die ersten Anrufe von der Schule. Natalie störe den Unterricht, sie beteilige sich nicht, sitze nur in der Leseecke, klinke sich komplett aus. Doch nicht, weil sie überfordert ist, sondern weil sie unterfordert ist. Ein Tübinger Institut schafft Klarheit: Natalie hat einen IQ von 133. Mit einem Intelligenzquotienten von 130 oder mehr gilt man als hochbegabt.
Kein 1,0-Abitur
Trotz ihrer Hochbegabung schreibt Natalie nicht nur Einsen in der Schule. Natalie erklärt, das liegt daran, dass sie faul ist: „Ich könnte überall Einsen schreiben, aber das heißt nicht, dass ich das auch tue. Weil ich einfach keine Lust habe oder mir das zu viel Arbeit ist.” Ihr Abitur besteht Natalie mit 16 mit einem Notendurchschnitt von 2,4. Auch dank ihres besten Freunds Pirmin. „Er hat mich unterstützt. Wir haben uns gegenseitig hochgeschaukelt. Wir konnten zusammen das Abitur bestehen und haben am Ende auch richtig gut gefeiert.”
Mobbing in der Schule
Während ihrer Schulzeit wird Natalie gemobbt. „Ich dachte mir: Bin ich auf dem falschen Planenten, oder was? Und dann dache ich: Was wäre, wenn ich vom Mars komme? Natürlich komme ich nicht vom Mars. Aber es fühlt sich so an, als würde ich vom Mars kommen oder von einem noch ferneren Planeten.” Ihre Mobbing-Erfahrungen verarbeitet Natalie unter anderem in Mars-Comics. Während das Zeichnen früher für sie ein Ventil war, ist es heute ihre große Leidenschaft. Vor Kurzem hat Natalie ein Grafikdesign-Studium in Esslingen begonnen.