Jeder Deutsche wirft im Schnitt jährlich knapp 20 Kilo Elektroschrott weg. Heinrich verzweifelt an diesen riesigen Müllbergen. Der Elektriker aus Ingelheim hat es sich zur Aufgabe gemacht, Haushaltsgeräte zu reparieren, die sonst auf dem Müll landen würden. 1983 gründete er die „Blitzblume“. Der Blitz steht für den Elektroberuf, die Blume für die Ökologie.
„Es kommt auf die inneren Werte an“, sagt Heinrich, „auch bei technischen Geräten. Wenn eine Waschmaschine zum Beispiel 15 Jahre alt geworden ist und nie ein Problem hatte, darf man die einfach nicht wegschmeißen.“ Wegen kaputter Waschmaschinen hatte er in seinem Berufsleben schon über 13.000 Einsätze, wegen kaputter Spülmaschinen waren es mehr als 7.400. „Der Kunde kann sich immer drauf verlassen, dass ich alles unternehme, das langgediente Schätzchen am Laufen zu halten und wieder zu reparieren.“
Heinrich gründet ein Repair-Café
Um den Reparatur-Gedanken weiterzuverbreiten, hat Heinrich in Ingelheim ein Repair-Café mitgegründet. „Die Leute sollen sich hier vergewissern: Man kann reparieren, es macht Sinn zu reparieren, das Alte ist was wert.“ Heute finde man kaum noch jemanden, der überhaupt reparieren könne, sagt der Elektriker.
Die Berliner Organisation „Runder Tisch Reparatur“ hat Heinrich im Jahr 2020 für seinen Einsatz mit einem Preis ausgezeichnet: dem „Goldenen Schraubenzieher“. Bei der Preisverleihung in Ingelheim hieß es: „Gäbe es einen Nobelpreis für Reparatur, wir würden ihn dir geben.“
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