Marija bietet in ihrem Mainzer Salon Microblading an. Für viele Krebspatientinnen macht sie das kostenlos. Sie will ihnen mit täuschend echt aussehenden Augenbrauen mehr Selbstwertgefühl geben.
Sechs Jahre lang hat Marija auf einer Krebsstation gearbeitet, bevor sie ihren Kosmetiksalon in Mainz eröffnet hat. Sie hat miterlebt, wie sehr es Menschen belastet, wenn deren Haare durch die Chemotherapien ausfallen. Ihren Job als medizinische Fachangestellte hat sie aufgegeben, weil ihr die psychische Belastung zu viel wurde.
Fehlende Augenbrauen machen Krebserkrankung sichtbar
Aber auch als Kosmetikern will sie Krebspatientinnen und Krebspatienten helfen. Zum Beispiel Bianca, die schon zum zweiten Mal Krebs hat – diesmal unheilbar. Für sie war der Verlust von Augenbrauen und Wimpern viel schlimmer als keine Haare mehr auf dem Kopf zu haben, denn das lässt sich gut mit einer Perücke kaschieren. Aber ohne Augenbrauen, so sagt sie, zeigt ihr jeder Blick in den Spiegel, dass sie sterbenskrank ist.
Microblading hält bis zu drei Jahre
Mit der Methode des Microbladings ritzt Marija mit feinen Klingen in Biancas Haut. Durch Pigmentierfarbe in den Rissen entsteht die Illusion von Augenbrauen. Anders als bei einem Tattoo wird nur in der obersten Hautschicht gearbeitet. Nach spätestens drei Jahren ist dieses Permanent Make-Up dann verblasst.
Zur Sicherheit kontrolliert Marija auch die Blutwerte ihrer Kundinnen und Kunden mit Krebsdiagnose, da diese sehr schnell eine Infektion entwickeln können. „Die sind wir rohe Eier. Erst, wenn der behandelnde Onkologe sein Okay gegeben hat, dann können wir problemlos arbeiten.“
Krebspatientinnen werden kostenlos behandelt
Normalerweise ist das Microblading inklusive Nachbehandlung nicht kostenlos, aber für Krebspatientinnen wie Bianca ist das anders.
Marija glaubt, dass das gestärkte Selbstbewusstsein durch täuschend echt aussehende Augenbrauen nicht nur die Psyche stärkt, sondern auch den Körper im Kampf gegen den Krebs.
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