Torsten Lengfeld, Physiotherapeut aus Mainz, reist regelmäßig zusammen mit einer Delegation von Ärzt*Innen in die Kriegsregionen von Nord- und Ost-Syrien, um die Menschen dort physiotherapeutisch auszubilden. Dabei kommt er oft nah an das Kriegsgeschehen heran.
Aber Torsten ist es wichtig, dort zu helfen. Denn der seit mehr als neun Jahre andauernde Krieg in Syrien, der Kampf gegen den IS und die in 2019 gestartete türkische Militäroffensive hat viele Querschnittgelähmte und Menschen mit versteiften Gliedmaßen zurückgelassen. „Man sagt elf- bis zwölftausend Tote und über 20.000 Schwerstverletzte.“
Dass er sich dafür selbst in Gefahr bringt, verstehen hier viele nicht. „Es geht mir nicht um einen heroischen Einsatz. Es geht darum, das in einen Kontext zu stellen. Ich glaube wirklich, dass das was da passiert, auch hier von Bedeutung ist. Die Leute da haben den Kampf nicht nur für sich geführt, sondern auch für uns. Wenn die Kurd*Innen nicht gegen den IS gekämpft hätten, dann hätten wir jetzt dort einen islamistischen Kalifat-Staat. Aber man hat die Leute kämpfen lassen und sie dann einfach fallen gelassen.“ Er wünscht sich, dass sich die Menschen in Deutschland Gedanken darüber machen, was in Syrien geschieht.
Ende März wäre Torsten auf einen weiteren Hilfseinsatz gefahren, doch dann kam Corona.
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