Musti aus Mainz will Metzger werden

Stand
Autor/in
Marion Mück-Raab
Onlinefassung
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat

„Alle wollen Fleisch essen, aber keiner will Metzger werden.“ (Musti, Metzgerlehrling aus Mainz)

Mustafa, auch Musti genannt, macht eine Ausbildung zum Metzger. „Ich kam in die Berufsausbildung mit null Erfahrung. Ich wusste nichts, ich war vorher nie in einer Metzgerei, weil den Einkauf immer meine Eltern gemacht haben. Als ich angefangen habe, habe ich dann gesehen, wie viele Produkte es gibt und was der Beruf alles mit sich bringt.“ Inzwischen ist Musti im dritten Lehrjahr in einer Metzgerei in Mainz-Mombach. Sein Chef, Peter Walz, ist sehr zufrieden mit ihm: „Mustafa ist ein Gewinn für unsere Firma. Es gibt zu wenig Nachwuchs und wir brauchen das Handwerk. Es muss jemand die Arbeit bei uns machen.“

Obwohl er selbst kein Schweinefleisch isst, will er Metzger werden

Sein Umfeld war zu Beginn etwas skeptisch. „Am Anfang haben viele darüber gelacht, aber jetzt wissen alle, dass ich das durchziehe. Die finden es gut, dass ich es mache.“ Auch, weil er selbst kein Schweinefleisch isst, kommt sein Wunsch Metzger zu werden überraschend. „Ursprünglich bin ich Kurde und komme aus der Türkei. Es ist etwas ungewöhnlich, dass ein junger Mann aus meiner Nationalität den Beruf macht, gerade, weil es mit Schweinefleisch zu tun hat.“ Musti ist das egal, für ihn steht der Spaß und der kollegiale Zusammenhalt im Vordergrund. „Es macht mir Spaß, auch wenn mal ein Fehler passiert. Die Jungs in der Küche beseitigen dann den Fehler und schauen darüber hinweg. Das ist das, was mich glücklich macht, dass man es im Team zusammen klären kann.“

Sein Arbeitsalltag ist vielseitig. Zu der Arbeit in der Metzgereiküche kommt der Verkauf auf dem Wochenmarkt. „Manche ältere Kunden haben niemanden und kommen bei uns einkaufen, die reden dann immer gerne und erzählen, was denen auf dem Herzen liegt. Dann frage ich auch wie es denen geht.“

Mustis Pläne für die Zukunft stehen auch schon fest: „Ich werde in der Branche bleiben, die Ausbildung als Metzger beenden, dann werde ich mich weiterbilden und hoffentlich meinen Meister machen.“

Mehr Heimat:

Zweibrücken

Zuflucht im Tanz: Ukrainerin baut sich ein neues Leben auf

Als Zlatoslava vor dem Krieg in der Ukraine flieht, muss sie ihre zwei Tanzstudios zurücklassen. Jetzt baut sie sich in Zweibrücken ein neues Leben auf und verfolgt weiter ihren Traum vom Tanzen.

Stand
Autor/in
Marion Mück-Raab
Onlinefassung
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat