Als der Krieg in der Ukraine 2022 ausbrach, fühlte sich Alexandra hilflos: „Ich war geschockt von den bedrückenden Bildern und von den Meldungen, als die Leute nach Mainz gekommen sind. Da wusste ich, dass ich irgendwie helfen muss.“ Für die Germanistikstudentin ist es eine Herzensangelegenheit, Sprachbarrieren abzubauen:
„Meine Familie ist vor 30 Jahren aus Rumänien nach Deutschland gekommen und hatte am Anfang ähnliche Schwierigkeiten, die Sprache zu lernen. Also habe ich mir das Ziel gesetzt, dass ich einem ukrainischen Flüchtling helfen will.“
So entstand die Mainzer Sprachbrücke, eine Hilfsorganisation, die ukrainischen Flüchtlingen Deutschkurse anbietet und auch mit Schulen kooperiert. Und Alexandra blieb nicht allein: Sie suchte über Instagram nach Ehrenamtlichen, ihr Aufruf wurde vom damaligen Mainzer Bürgermeister geteilt, schnell gab es viele Rückmeldungen. „In keinem Szenario habe ich mir vorgestellt, dass das so groß wird. Das ist total positiv angenommen worden und mein Umfeld unterstützt mich in allem, was geht. Darüber bin ich sehr, sehr dankbar.“ Aktuell engagieren sich 28 Ehrenamtliche, doch die Nachfrage steigt und es werden weitere Helferinnen und Helfer gesucht.
Die Mainzer Sprachbrücke will ihr Angebot ausweiten
Alexandra liebt, was sie tut und doch muss sie Kritik äußern, denn die Aufgabe, sich um Sprachunterricht und damit aktiv um Integration zu kümmern, läge eigentlich bei der Politik. Immer wieder zeigt sich, dass das Angebot des Deutschunterrichtes nicht nur von ukrainischen Flüchtlingen genutzt werde, sondern von den unterschiedlichsten Menschen. Deshalb hat Alexandra für die Zukunft große Pläne: Das Angebot der Mainzer Sprachbrücke soll ausgeweitet werden:
„Ich möchte mich nicht in der Nationalität einschränken. Mein Wunsch ist, dass wir allen Menschen helfen können, die Hilfe benötigen.“
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