„Ich kam in den Raum, da war der Arzt und da waren zwei andere Personen noch im Raum mit betretenen Mienen. Und da war mir gleich klar, das ist hier nichts Gutes, die verkünden mir jetzt, dass ich Brustkrebs habe und so war es dann auch.“
Eine Diagnose, die Noras Leben im November 2020 komplett auf den Kopf stellt. Und das nur einen Tag vor ihrem 46. Geburtstag. „Ich wollte den Tag einfach nur rumkriegen und natürlich habe ich mir dann auch Gedanken gemacht. Ist das jetzt mein letzter Geburtstag oder kommt da noch ein weiterer? Ich wusste ja nicht, was mich noch erwartet."
Vor ihr liegt eine lange Therapie mit Chemos, Bestrahlungen und einer OP. Nora verliert ihre Haare, kann nicht mehr arbeiten. Dazu kommt noch die emotionale Belastung, weil sie das ihren alten Eltern „antun“ muss. Wie macht man das am besten und schonendsten? Und wie geht es finanziell weiter? Was passiert mit dem Job? Fragen über Fragen, die auch die Ärzte nicht alle beantworten können. Außerdem ist es schwieriger geworden mit Beratungen in der Pandemie.
Nora fängt an zu recherchieren, wälzt Bücher, sucht im Internet nach Antworten auf ihre Fragen. Noch während der Therapie stellt sie sich die Frage, was nun mit all den Informationen passieren soll. Wegwerfen? Nein. Da kommt ihr die Idee mit dem Buch. Die Journalistin beschließt, den Ratgeber zu schreiben, den sie auch gerne nach ihrer Diagnose in die Hand gedrückt bekommen hätte.
Zwei Jahre sind seit der Brustkrebs-Diagnose vergangen. Die Behandlung ist mittlerweile abgeschlossen, Nora gilt als geheilt. Dennoch - die Angst bleibt.
„Man weiß überhaupt nicht, kommt das wieder? Wenn es wieder kommt, in welcher Form? Natürlich ist da Angst da. Mal mehr, mal weniger und ich stelle mir schon oft die Frage: Wie lange habe ich noch?“
Vor kurzem ist ihr Ratgeber erschienen, ein Herzensprojekt, dass auch ihr geholfen hat. „Dieses Buch war auch eine Art Therapie für mich, denn es hat mich durch die Chemo und die Bestrahlungszeit durchgetragen. Weil ich immer diese Mission hatte, ich will diesen Ratgeber schreiben“.
Mehr Heimat
Zuhause im Wald: Judith ist Försterin
Für Judith gibt es nichts Schöneres: Die 30-Jährige ist Försterin und leitet seit einem Jahr das Forstrevier Herdorf im Westerwald. Unter ihrer Verantwortung stehen 2.100 Hektar.
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