Die Torricellis sind seit jeher Mainzer und Fastnachter, hatten aber früher nie etwas mit Garden zu tun. „Es fing damit an, dass ein Nachbar immer genervt hat: ‚Mach mit, das ist doch so schön.‘ Und irgendwann habe ich gesagt: ‚Na gut. Eine alte Stadtgarde, das hat was Ehrwürdiges, gehe ich da mal rein.‘“
Zuerst tritt Vater Francesco der Mainzer Ranzengarde bei. Der Rest der Familie zieht in den Folgejahren nach. Die Garde als Familienevent – das funktioniert für Theresa wunderbar. Als Mutter ist sie froh, auch mal Verantwortung abgeben zu können, wenn Tochter Franca bei den Kadetten und die Jungs bei den Trommlern sind.
Den Torricellis gefällt auch, dass man Fastnacht in einer Gruppe feiert, in der alle aufeinander aufpassen. Über die Stränge schlägt selten jemand. „Die Uniformen sind so teuer, da wird sich kaum jemand danebenbenehmen“, sagt Theresa. Gegen das Vorurteil, Fastnacht sei nur Saufen und Party, möchte Theresa angehen.
Theresa ist auch begeistert, „dass das alles altersübergreifend funktioniert. Wir haben mit der Garde ganz viele Freundschaften gewonnen, die unabhängig vom Alter sind oder dem, was man arbeitet. Es ist schön, dass man Leuten begegnet, die man sonst vielleicht nie kennen gelernt hätte.“ So ist den Torricellis die Garde inzwischen eine echte Herzensangelegenheit geworden.
Und das muss sie wohl auch sein, denn die Garde nimmt viel Zeit in Anspruch. „Man muss nicht auf jeder Veranstaltung dabei sein. Aber man guckt schon, dass man mal bei einer Sitzungs-Eskorte mitmacht und sich in der Stadt ein bisschen präsent zeigt“, meint Theresa. Für die Jungs ist das Trommeln beinahe eine Beschäftigung über das ganze Jahr. Nach Aschermittwoch gibt’s eine kurze Verschnaufpause, ab Mai wird dann schon wieder geübt.
Die Garde löst für die Familie aber auch ein althergebrachtes Mainzer Problem:
In diesem Sinne: Helau!
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