![Eiermann mit Hahn Moritz auf dem Mainzer Markt (Foto: SWR) Eiermann mit Hahn Moritz auf dem Mainzer Markt](/heimat/rheinhessen/1713178198350%2Ceiermann1-100~_v-16x9@2dM_-ad6791ade5eb8b5c935dd377130b903c4b5781d8.png)
![Mainzer Wochenmart mit Werners Eier-Stand (Foto: SWR) Mainzer Wochenmart mit Werners Eier-Stand](/heimat/rheinhessen/1713178200302%2Ceiermann2-100~_v-16x9@2dM_-ad6791ade5eb8b5c935dd377130b903c4b5781d8.png)
![Eiermann Werner vor seinem Wochenmarktstand mit verschränkten Armen (Foto: SWR) Eiermann Werner vor seinem Wochenmarktstand mit verschränkten Armen](/heimat/rheinhessen/1713178199913%2Ceiermann3-100~_v-16x9@2dM_-ad6791ade5eb8b5c935dd377130b903c4b5781d8.png)
![Eiermann Werner zeigt seine Beinprothese (Foto: SWR) Eiermann Werner zeigt seine Beinprothese](/heimat/rheinhessen/1713178200532%2Ceiermann4-100~_v-16x9@2dM_-ad6791ade5eb8b5c935dd377130b903c4b5781d8.png)
![Eiermann Werner mit Hahn Moritz auf dem Mainzer Markt (Foto: SWR) Eiermann Werner mit Hahn Moritz auf dem Mainzer Markt](/heimat/rheinhessen/1713178200854%2Ceiermann5-100~_v-16x9@2dM_-ad6791ade5eb8b5c935dd377130b903c4b5781d8.png)
Der Eiermann - ein echtes Mainzer Unikat
Mit seinem Hahn Moritz steht Werner dreimal pro Woche vor dem Mainzer Dom. Er klopft Sprüche, scherzt mit seiner Kundschaft und lässt kaum ein Ereignis unkommentiert. Werner und sein Kampfhahn Moritz fallen auf. Er bewacht den Eierstand vor dem Dom, posiert für vorbeilaufende Papparazzi und lässt sich von Werner mit rohen Eiern füttern. „Streicheln lässt er sich nur von Leuten, die er kennt. Sonst pickt er dir in die Hand.“ Moritz große Leidenschaft ist die Musik, erklärt Werner. „Wenn ich im Auto sitze, drehe ich die Musik auf und so kommen wir in Kontakt.“
In Mainz kennt man Werner als den „Eiermann“. Doch nur wenige wissen um die Geschichte hinter dem fröhlich aufgelegten Landwirt. Mit acht Jahren verliert Werner einen Teil seines rechten Beines durch eine amerikanische Landmine. Seitdem ist er mit einer Teilprothese unterwegs. Trotz vieler Entzündungen hat er sich nicht vom Arbeiten abhalten lassen. Nach einer Lehre zum Polsterer, arbeitete er als Fliesenleger und schließlich in der Landwirtschaft.
Werner ist seit einigen Jahren Witwer. Nach langem Leiden stirbt Werners Frau an Krebs.
„Ich war 58 Jahre verheiratet. Meine Frau hatte von Beginn an starke Schmerzen. Für sie war es am Ende eine Erlösung.“
Den Lebensmut und seinen Humor hat Werner nach dem Tod seiner Frau trotzdem nicht verloren. Drei Töchter, ein Sohn und drei Enkelkinder halten ihn auf Trab. Manchmal besuchen sie ihn auf dem Wochenmarkt.
Mit dem Eierverkauf verdient Werner kaum Geld. „Früher konnte man mit etwas Verzicht was rausholen. Wenn es heute gut läuft, komme ich null auf null raus.“ Aber darum geht es dem gelernten Polsterer nicht. Ihm es wichtig, aktiv und in Kontakt zu bleiben.
„Ich komme auf den Markt, bis ich umfalle. Ich mache das, solange Gott mir hilft.“
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