„Medfluncer Aaron“: Ein angehender Kinderarzt auf Social Media

Stand
Onlinefassung
Inga Köberich
Autor/in
Sandra Biegger
Aaron, angehender Kinderarzt, mit seinem Kittel in einem Krankenhausflur.
Aaron ist Medluencer – Das ist eine Mischung aus Mediziner und Influencer.
Aaron behandelt ein junges Mädchen im Krankenhauszimmer. Er hört die siebenjährige Patientin mit dem Stethoskop ab.
Tagsüber behandelt er die Kinder im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus in Speyer als angehender Kinderarzt.
Aaron filmt sich selbst und nimmt mit dem Handy ein Video an seinem Schreibtisch in seinem Arztkittel auf.
3. Abends nimmt er Videos für Instagram und TikTok auf und spricht über Kinderkrankheiten, Ärztemangel und überlastete Notaufnahmen. Mit den Videos möchte er online aufklären.

In den ganz großen Kinderkliniken werden teilweise bis zu 80 Kinder durchgeschleust am Tag. Man hat kaum Zeit für die Kinder. Im schlimmsten Fall werden dann schwerkranke Kinder nicht richtig eingeschätzt. Das ist fatal.

Aaron ist ein sogenannter Medfluencer ¬– eine Mischung aus Influencer und Mediziner. Der angehende Kinderarzt arbeitet nämlich nicht nur in der Pädiatrie im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus in Speyer, sondern berichtet als Influencer auf Instagram und TikTok auch über Kinderkrankheiten, Ärztemangel und überlastete Notaufnahmen. Dadurch will Aaron Aufklärung leisten: „Man sieht die besorgten Eltern in der Klinik, die Missinformationen online mitbekommen haben und große Angst um ihre Kinder haben. Deswegen habe ich gedacht: ‚Warum bringe ich als Fachmann nicht die Infos online, um den Eltern ein bisschen die Angst zu nehmen?‘“

Laut Aaron können viele Eltern die Krankheiten ihrer Kinder nicht richtig einschätzen und kommen aufgrund von Fieber oder Schnupfen in die Notaufnahme. Zum anderen haben viele Eltern tagsüber keine Zeit oder aufgrund fehlender Arztpraxen auf dem Land keine Möglichkeit, ihre Kinder untersuchen zu lassen. Durch die Aufklärung in seinen Videos möchte der „Medfluencer“ auch die Notaufnahmen der Krankenhäuser entlasten.

Zwei bis sechs Stunden sitzt Aaron täglich an seinen Videos – zusätzlich zur Arbeit im Krankenhaus. Und seine Beiträge kommen gut an: Auf Instagram begeistert er mittlerweile über 165.000 Menschen, auf TikTok sind es 130.000. Die Videos sind neben seinem Beruf eine weitere Leidenschaft von Aaron, Geld bekommt er dafür nämlich nicht: „Als Arzt darf ich keine Fremdwerbung machen. Das ist gesetzlich festgelegt. Das heißt, ich darf auch keine Einnahmen generieren mit Social Media.“

Aaron möchte nicht nur aufklären, sondern auch Menschen für seinen Beruf motivieren: „Ich bin froh, dass ich mit meinem positiven Auftreten Menschen für den Medizin-Beruf motivieren kann. Es ist wirklich ein schöner Beruf und macht ultra viel Spaß.“

Mainz

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