Tobias läuft 1.233 km den Rhein entlang, von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung in den Niederlanden.
Mikro-Abenteuer erleben, das ist gerade während Corona der Wunsch von vielen. Aber sich aufzuraffen, ist dann die andere Sache. So ging es auch Tobias. Er will schon lange eine große Wanderung machen. „Ich habe nach einer Strecke gesucht, die mich reizt. Der Rhein beginnt vor meiner Haustür. Es lag nahe, an diesem sagenumwobenen Fluss zu starten.“ Corona war Anfang des Jahres der Auslöser für das Abenteuer. „Wenn man an Urlaub denkt, verbindet man damit ferne Länder, Strand oder Berge. Oft bleibt das Naheliegende auf der Strecke.“
Tobias läuft die Strecke in Etappen und übernachtet bei Familie und Freunden. Überrascht hat ihn, wie gegensätzlich die Umgebung des Rheins ist: „Es ist spannend, welche Spuren wir Menschen hinterlassen haben, was die gesamte Erschließung entlang des Rheins mit Industriegebieten und Atomkraftwerken betrifft. Wir sind dann aber ‚stolz‘ darauf, dass wir dazwischen zwei Kilometer Naturschutzgebiete gelassen haben. Das ist ein wenig absurd.“
Tobias dokumentiert alles auf seinem Instagramkanal. „Das wird super positiv aufgenommen. Man merkt, dass da eine richtige Freude und Sehnsucht bei den Menschen ist, daran teilzuhaben. Teilweise bekomme ich an einem Tag 20 Nachrichten, in denen mir die Leute Kaffee ausgeben wollen.“ Eine solche Einladung hat er in Rüdesheim angenommen. „Die haben mir einen Rüdesheimer Kaffee ausgeschenkt und mich mit einem Baumkuchen empfangen. Das waren aus vollem Herzen Gastgeber. Die sind selbst von der Corona-Situation betroffen. Das war auf jeden Fall ein Highlight.“
Mehr Heimat
Dönerbetreiber Turan findet Halt in der Kunst
Turan, Betreiber eines Dönerladens in Wittlich, verarbeitet beim Malen seine Ängste. Eine Kunsttherapie hilft ihm bei seinen Existenzängsten.
Erzähl uns Deine Story
Du kennst jemanden, dessen Geschichte wir unbedingt erzählen müssen oder Du hast selbst etwas zu erzählen? Dann sende uns einen Hinweis.