Landwirtschaft mit Handicap: Auf dem Kleinsägmühlerhof der Lebenshilfe leben und arbeiten Menschen mit Behinderung gemeinsam in einem inklusiven Betrieb

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Autor/in
Sigrid Abel
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Rieke Spang
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Auf dem Kleinsägmühlerhof ist Ottfried Herr über 900 Hühner. Mit reichlich Streicheleinheiten legen sie auch viele Eier – das ist zumindest seine Strategie. Auch Mario, der für die Schweine zuständig ist, würde seine Schützlinge niemals schlecht behandeln. Der Kleinsägmühlerhof ist ein Biobetrieb, aber er ist noch viel mehr: Der Bauernhof ist eine Einrichtung der Lebenshilfe, in der Menschen mit Behinderung inklusiv leben und arbeiten.

Lebenshilfe Bad Dürkheim bietet vielfältige Arbeitsplätze in der Landwirtschaft

Seit über 30 Jahren leiten Richard Danner und seine Frau Maria den Betrieb und leben dort zusammen mit einem Teil ihrer Mitarbeiter. 37 Menschen mit Handicap sind hier in der Landwirtschaft, auf dem Feld, im Hofladen, in der Bäckerei und der Milchverarbeitung beschäftigt. Meistens geht es lustig zu auf dem Hof, trotz der vielen Arbeit.

Projekt ist auf Spenden angewiesen

Aber Richard muss immer rechnen, um den Betrieb über Wasser zu halten. Vor einigen Jahren stand das einzigartige Projekt fast vor dem Aus. Eine neue EU-Bio-Richtlinie zur artgerechten Tierhaltung machte einen kostspieligen Stallumbau erforderlich. Nur dank zahlreicher Spenden konnte der Umbau realisiert werden.

„In der Landwirtschaft verdient man nicht gerade viel. Und dann sind die Einnahmen aus dem Pflegesatz relativ gering, weil wir einen relativ hohen Betreuungsschlüssel haben: In der Bäckerei 1:2, auf dem Hof 1:3 oder 1:4. Eigentlich müssten wir 1:10 bis 1:12 haben, um wirtschaftlich zu sein. Insofern sind wir auf Dauer auf regelmäßige Spenden angewiesen.“

Auch wenn es oft ein Kraftakt ist: Für Maria und ihn ist der Hof ein Herzensprojekt. „Wenn ich mir unsere Leute angucken, unsere Mannschaft, dann denke ich mir, das ist eine tolle Truppe, das funktioniert.“

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