Ihre Mutter hätte wohl nicht gedacht, dass Sandra einmal das Handwerk einer Kunstschmiedin lernt. Sie sah in ihrer Tochter immer das „perfekte“ Mädchen mit Kleidern und Schleifchen im Haar. Aber so hat sich Sandra nie wohl gefühlt. Schon früh merkt sie, dass sie gerne handwerklich arbeiten möchte. Aber auch der Vater will lieber nicht, dass sie mit Werkzeugen spielt, weil er Angst hat, sie könnte etwas kaputt machen.
Sandra geht einen mutigen Schritt
Erst als Sandra über einen Freund, der Schlosserlehrling ist, das Handwerk kennenlernt, ist sie Feuer und Flamme. Er bringt sie auf die Idee, etwas mit Metall zu machen. Bis dahin hat sie in Ferienjobs eher bei ihrem Vater in einer Frankfurter Bank ausgeholfen. „Allein das Gefühl, so abgeschnitten zu sein von frischer Luft, vom Erdboden, man ist in diesen sterilen Büroräumen. Da habe ich mich doch immer sehr eingesperrt gefühlt. Das Geld war toll, aber ich hatte das Gefühl, ich würde da einfach zu Grunde gehen, weil es keine Luft zum Atmen gibt.“
Nach den ersten Erfahrungen in der Schlosserwerkstatt sucht sie einen Kunstschmied, der bereit ist, sie ein Praktikum machen zu lassen. Aber das ist gar nicht so leicht. Nur auf Grund der Tatsache, dass sie eine Frau ist, glaubt man damals, dass sie zu dieser teilweise auch schweren körperlichen Arbeit nicht in der Lage ist. „Ich habe gemerkt, als Frau musst du immer 130 Prozent geben, während bei den Männern 95 Prozent okay sind.“ Aber dann findet sie in Mainz jemanden, der bereit ist sie aufzunehmen. Nach ihrem Praktikum beginnt sie dort eine Lehre.
Mittlerweile ist sie glücklich und erfolgreich in ihrem Beruf angekommen und arbeitet in ihrer eigenen Werkstatt in Winnweiler.
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