Ein ganzes Hotel für sich allein – keine Freude in Corona-Zeiten

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Autor/in
Stefanie Zohm
Stefanie Zohm
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP

„So langsam gehen mir die Freizeitklamotten aus.“

Alexander Wurster läuft normalerweise im Anzug herum. Doch seit Wochen steht sein Parkhotel Schillerhain in Kirchheimbolanden leer. Wir reden hier von einem Hotel mit 78 Zimmern, 12 Tagungsräumen für mehrere hundert Personen, dem Restaurant, einem 600 Quadratmeter großen SPA und das alles inmitten eines Parks, in dem bis zu 40 Hochzeiten pro Jahr gefeiert werden.

Seit rund sechs Wochen ist das Hotel geschlossen und hat nur noch vier Bewohner: Alexander (38) und Daniela (40) und ihre beiden Kinder Lina (10) und Pia (6). Die Familie kann die Vorzüge des Vier-Sterne-Hotels nicht wirklich genießen, denn sie wissen nicht, wie es weitergeht. Die meisten der 72 Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Hochzeiten, Tagungen und Übernachtungen sind abgesagt, das ganze Haus ist gespenstisch leer.

Erst 2017 haben die Wursters den Familienbetrieb auf modernere Füße gestellt und sieben Millionen Euro investiert. „Wir haben jetzt die Kredite gestundet und brauchen gerade unsere Reserven auf“, sagt Alexander. Wie es weitergeht, wie die Umsatzeinbußen eingeholt werden sollen – das alles steht in den Sternen. Rund 280.000 Euro Monatsumsatz haben sich auf Null gestellt.

„Ich habe die Verantwortung für die Mitarbeiter, aber auch für meine Familie und die wiegt schwer.“

Alexander fühlt sich allein gelassen mit seinen Problemen. „Wir bekommen auch keine Zuschüsse, weil wir zu viele Mitarbeiter haben.“ So vertreiben sich die Wursters die Tage damit, ihr Hotel und sich, so gut es unter ungewissen Vorzeichen geht, auf eine Wiedereröffnung vorzubereiten.

„Das einzig Gute ist, dass wir viel mehr Zeit für die Kinder haben. Ich habe noch nie so viel Monopoly am Stück gespielt.“

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