Sandra ist wohnungslos und bittet um mehr Verständnis für ihre Lage in der Corona-Pandemie

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Autor/in
Dennis Nathem
Onlinefassung
Michèle Kraft
Michèle Kraft
Junge Frau in schwarzer Winterjacke vor einem Hauseingang mit dem Schild „Haltepunkt Frauen“
Nadine ist wohnungslos und hätte in der Corona-Pandemie gerne eine warme Rückzugsmöglichkeit.

„Ich würde gerne eine Wohnung finden und dementsprechend dann auch endlich meine Ausbildung wieder in Angriff nehmen.“

Für Sandra ein großer Traum. Die 35-jährige hat in München ihre Wohnung verloren, ist kurze Zeit bei ihrem Vater und der Schwester untergekommen und nun wohnungslos. „Ich habe in München zwar schon oft nach einer Einrichtung gesucht. Was aber wirklich katastrophal gewesen ist. Dann habe ich mich eben an das Job Center in München gewendet, die haben mich dann zum SKF (Sozialdienst katholischer Frauen) in Trier geschickt. Es ging sehr fix, ich hatte direkt am nächsten Tag, als ich angerufen habe, einen Platz bekommen.“ Sandra wohnt nun in einer Notübernachtungsstätte für Frauen, die in kleine Wohngruppen aufgeteilt ist. Das heißt, sie kann sich dort von 17-9 Uhr aufhalten, ansonsten muss sie ihre Zeit draußen verbringen. Am Wochenende heißt es schon um 7.30 Uhr das Haus verlassen. In Zeiten, in denen viele Betriebe aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen sind, eine Herausforderung.

„Durch Corona ist es extrem erschwert. Vor allem jetzt, wo es halt doch kälter wird, hat man nicht mal wirklich was, wo man sich mal hinsetzen kann, einen Kaffee trinken kann, sich aufwärmen kann. Das macht es schon sehr schwer. Ich bin ständig von A nach B hin und her gelaufen. Mittlerweile darf man sich in der Stadt auch nicht mehr einfach so irgendwo hinsetzen.“

Sandra kommt nur schwer zur Ruhe, sie wünscht sich, dass die Menschen mehr Rücksicht auf Personen wie sie nehmen würden. „Wir haben halt leider nicht die Möglichkeiten, uns tagsüber im Warmen aufzuhalten, wenn jetzt doch alles dicht gemacht wird.“ Das Trierer Café Haltepunkt, dass wohnungslose Frauen unterstützt, ist eine wichtige Anlaufstelle für Sandra. Hier kann sie sich nicht nur aufwärmen und was essen, sondern sie findet auch Hilfe, um auch wieder ihre Ausbildung fortzusetzen zu können und eine eigene Wohnung zu finden.

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