Kloster für immer – Schwester Clarita wird mit 26 zur Nonne

Stand
Autor/in
Mona-Lynn Klinginger

Ich bin kirchlich sozialisiert aufgewachsen. Ich kann mich an keine Phase erinnern, wo Glaube keine Rolle gespielt hat.

Clara wächst in einer christlich geprägten Familie auf. Jeden Sonntag geht sie in die Kirche. Danach studiert sie Theologie in Köln. Aber dass sie ins Kloster gehen wird, stand für sie nie hundert Prozent fest. Und trotzdem:

Ich wurde von unterschiedlichen Personen darauf angesprochen, ob ich mir nicht vorstellen kann, Ordensschwester zu werden. Und ich wollte auch darauf angesprochen werden.

Clara merkt, dass sie etwas ins Kloster zieht, sie geht zunächst als ganz normale Besucherin für eine Woche dorthin und lernt das Leben im Konvent kennen. Dann wird es für sie ernst, sie beschäftigt sich immer mehr damit, ihr weltliches Leben hinter sich zu lassen und Novizin zu werden. Das bedeutet, dass man zuerst auf Probe im Kloster lebt.

Dann ist es so weit: Sie beginnt mit dem Postulat, nach einem Jahr wird sie mit der typischen Nonnenkleidung – zunächst komplett in weiß – eingekleidet. Sie muss drei Gelübde ablegen: Armut, gottgeweihte Keuschheit und Gehorsam.

Mein Umfeld hat überwiegend positiv drauf reagiert. Wenn mal was Kritisches kam, war es eher so ein Nachfragen: ‚wie ist denn das bei euch?‘

Mit ihren 45 Mitschwestern lebt sie in Arenberg bei Koblenz – die nächstältere Schwester ist stolze 18 Jahre älter als sie. Aber Schwester Clarita, wie sie mit neuem Namen heißt, blickt positiv in die Zukunft: „Einerseits macht es mich natürlich traurig, dass in zehn Jahren oder in 20 Jahren die meisten meiner Mit-Schwestern nicht mehr leben. Gleichzeitig glaube ich, dass da auch ein Potenzial drinsteckt, wenn wir als junge Schwestern in einem kleineren Konvent zusammenleben und schauen, wie können wir Ordensleben jetzt gestalten.“

Die lange Doku über Schwester Claritas Weg findet ihr bei den Kolleginnen und Kollegen von @trudoku auf YouTube.

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