Waldbesetzerin Minze kämpft gegen das Straßenbauprojekt „Westumfahrung Trier“

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Jan Teuwsen
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Rieke Spang
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„Ich würde sagen, dass ich schon immer ein politisch denkender Mensch war.“

Aber von der Politik ist Minze enttäuscht. „Ich habe nicht gesehen, wie Parteien in den letzten Jahrzehnten die Versprechen, die sie gegeben haben, zum Beispiel von sozialer Gerechtigkeit, eingehalten haben. Insofern vertraue ich der Politik nicht wirklich. Sie reden und reden, aber was sie dann wirklich machen, ist eine andere Sache.“ Politisch aktiv sein, wollte Minze trotzdem.

Sie hat von dem Projekt „Moselaufstieg“ erfahren. „Mir war klar: Hier muss ich hin.“ Jetzt besetzt Minze seit knapp fünf Wochen mit anderen Umweltaktivisten und -aktivistinnen Bäume im Wald zwischen Igel und Zewen. Sie wollen das Gebiet vor der Rodung schützen, denn der Bund plant dort einen neuen Autobahnzubringer – die „Westumfahrung Trier“.

„Dafür würden 26 ha Wald gerodet werden. Ein ganzes Ökosystem Wald geht verloren, das sehr viel CO2 bindet, wohingegen die Straße dafür sorgt, dass viel mehr CO2 in die Atmosphäre gelangt.“ Eine Entlastung des innerstädtischen Verkehrs lässt Minze als Argument für das Bauvorhaben nicht gelten. Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr – das ist ihr Standpunkt. „Das Auto gehört als Technologie in die Vergangenheit. Man könnte das Geld besser in ÖPNV und andere Verkehrsmittel investieren, als es weiter in eine Straße zu ballern, was einfach nicht zukunftsfähig ist.“

Minze ist sich darüber bewusst, dass das was sie tut, gegen Gesetze verstößt, für Ihre Überzeugung nimmt sie das in Kauf. Aber sie versteht auch, dass diese Protestform nicht für jeden das Richtige ist. „Es gibt auch Menschen, die über Demonstrationen oder Bürger*innenentscheide für etwas streiten. Man sieht eben, dass solche Mittel es nicht immer schaffen, etwas zu bewegen und die Politik zu beeinflussen.“

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