Annes Bruder Jan ist nach einer Infektion mit Rattenbiss-Fieber querschnittgelähmt. Wie hat sie diesen Schicksalsschlag erlebt und inwiefern hat er die Beziehung zu Jan gestärkt?
Für Anne war die Diagnose ihres jüngeren Bruders ein Schock. Bei seiner Arbeit in der Landwirtschaft infizierte sich Jan mit Rattenbiss-Fieber. Innerhalb von wenigen Tagen war er querschnittgelähmt und muss heute noch immer beatmet werden. „Ich habe im ersten Moment einfach Angst gehabt und wusste gar nicht so richtig, was passiert. Was hat das alles für Konsequenzen?“ Anne besuchte ihren Bruder täglich. In einem Buch hält sie jeden noch so kleinen Fortschritt von Jan fest.
Anne unterstützt ihren Bruder im Alltag
Die Ärzte sagten ihrem Bruder, dass er wahrscheinlich nie wieder sprechen und essen werde. Beides kann er mittlerweile wieder. „Wir stehen alle abwechselnd in der Küche und kochen was für ihn – er hat ja da viele Ideen. Und da will ich ihn auch einfach vollumfänglich unterstützen, weil es quasi das Letzte ist, was ihm bleibt.“
Geschwister wollen zusammen wohnen
Ihr querschnittgelähmter Bruder wird auch Patenonkel ihres zweiten Sohnes. Die Bindung zwischen den Geschwistern ist heute noch stärker: „Wir sind quasi eins geworden.“ Anne ist mit ihren Kindern jetzt in Jans Haus gezogen. Dort soll er bald gepflegt werden. Sie will helfen, wo sie kann. „Das hör ich halt oft: Wahnsinn, wie viel Zeit du da reinsteckst. Wie schaffst du das? Du musst auch auf dich achten und du darfst dich dabei nicht vergessen. Und das mach ich nicht.“