In Fisch im Saargau packen alle mit an: Vom Teenager bis zum Bürgermeister

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Rieke Spang
Rieke Spang
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP
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Michèle Kraft
Michèle Kraft

Cedric (16) verbringt jede freie Minute auf der Baustelle. „Samstags steht er dafür von ganz allein auf“, lacht sein Vater. Was für andere Teenager eher ungewöhnlich wirkt, ist im kleinen 400-Seelen-Dorf Fisch im Saargau keine Seltenheit. Getreu dem Gemeindemotto „Klein aber fein und gut“ haben die Fischer vor einigen Jahren begonnen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Weil die öffentlichen Gelder knapp sind, erledigt die Dorfgemeinschaft Bau- und Renovierungsarbeiten einfach selbst: ehrenamtlich, unentgeltlich und in Eigeninitiative. Nach Feierabend und am Wochenende kommen so bis zu 50 Helfer zusammen. Auch der Bürgermeister packt mit an. In den letzten Jahren sind so z. B. ein Kita-Anbau, ein Mannschaftsraum für den Fußballverein und eine Erweiterung für das Feuerwehrhaus entstanden. Cedric ist schon seit drei Jahren dabei.

„Es geht aber nicht nur ums Bauen, es geht auch um den Spaß und die Gemeinschaft. Und es ist irgendwie auch cool, wenn man hinterher sieht, wie schön alles geworden ist.“

Gebaut wird in Fisch eigentlich immer. Gerade am Mannschaftsraum vom Sportverein. Der alte ist zu klein geworden und der neue soll für Feste, Besprechungen und Gemeindeveranstaltungen genutzt werden. Als Nächstes soll ein Jugendraum entstehen. „Das ist das Gute daran, dass ich im Bautrupp bin und dadurch mit dem Bürgermeister gute Kontakte habe“, schmunzelt Cedric.

„Da es nicht so viele Jugendliche gibt, gibt es auch nicht viel, was man abends machen kann.“

So ein Treffpunkt würde schon helfen, findet er. „Vielleicht kommt dann ein bisschen Leben ins Dorf, wenn Leute von außerhalb kommen.“ Dass es wenig junge Leute gibt und man nicht besonders mobil ist, stört Cedric schon. Nach der Schule möchte er deshalb zum Studieren in eine größere Stadt. Aber zurückkommen will er trotzdem: „Das habe ich fest vor, weil ich das Leben auf dem Dorf schon schöner finde und ich auch in meiner Heimat bleiben will. Es gibt ja eigentlich keinen Grund, hier wegzugehen.“

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