Krisen sind keine Schwäche
Er bekam Panikattacken, als er wochenlang im Krankenhaus lag. Chris litt unter dem Liquorunterdrucksyndrom und hatte deshalb Wahrnehmungsstörungen und so starke Kopfschmerzen, dass er nur etwa eine Stunde am Tag aufstehen konnte. Das hatte auch psychische Folgen für ihn: „Ich war permanent so aufgeregt, als würde ich gleich eine Mathe-Arbeit schreiben.“ Irgendwann war ihm klar, dass er Hilfe braucht.
Zu wenig Akzeptanz bei psychischen Krankheiten
„Viele sehen es als Schwäche an, eine Therapie zu machen. Aber mir fiel das nicht schwer, darüber zu reden, weil sie mir geholfen hat.“ Doch Bekannte hätten immer wieder verdutzt reagiert, wenn Chris zugegeben hat, dass es ihm gerade schlecht geht und dass er eine Therapie macht. Er würde sich einen offeneren Umgang mit psychischen Erkrankungen wünschen. „Dass zum Beispiel ein Lehrer mit psychischen Erkrankungen nicht verbeamtet wird, das ist eine absolute Frechheit.“
Träume leben statt aufschieben
Noch im Krankenhaus hat er beschlossen, seine Krankheit als Teil von ihm zu akzeptieren. Auch dabei hat ihm die Therapie geholfen. „Das war harte Arbeit, aber ich wollte versuchen, das Beste daraus zu machen.” Deshalb hat Chris sein Leben umgekrempelt. Er will jetzt seine Träume leben – statt eines festen Jobs hat er sich selbstständig gemacht. Chris macht das, was er immer wollte, sich aber lange nicht getraut hat: nur noch Musik.
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