Mehr Toleranz und Sichtbarkeit für die Vielfalt sexueller Identitäten – Ruby ist die erste Queer-Beauftragte in Koblenz

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Rieke Spang
Rieke Spang
Autor/in
Inga Malin Köberich
Porträt einer jungen Frau
Die 24-jährige Ruby Nilges ist die erste Queer-Beauftragte der Stadt Koblenz.

Ruby (24) ist die erste Queer-Beauftragte der Stadt Koblenz. „Unter dem Begriff ‚queer‘ können sich ganz viele Leute versammeln“, erklärt sie. Menschen bezeichnen sich selbst als „queer“, wenn sie finden, dass ihre sexuelle oder geschlechtliche Identität in die vorhandenen Label nicht richtig reinpasst. Die Stadt hat das Amt geschaffen, um die Interessen und Bedürfnisse der queeren Community in Koblenz zu vertreten. Als offizielle Beauftragte will Ruby das Bild verändern, das viele Leute z. B. von Schwulen, Lesben oder transsexuellen Menschen haben.

Sie fordert nicht nur mehr Toleranz und Freiheit, sondern möchte auch, dass queere Menschen in Koblenz sichtbarer werden. Dafür vermittelt sie zwischen der Stadtverwaltung und der Community. Sie setzt sich beispielsweise dafür ein, auf den Touristik-Seiten nicht nur mit Fotos von heterosexuellen Ehepaaren, sondern auch mit Bildern von schwulen oder lesbischen Paaren für einen Besuch in der Stadt zu werben.

„Wenn man etwas nicht sieht, ist es nicht normal. Für die betroffenen Menschen ist Repräsentanz aber wichtig, weil dadurch das Gefühl von Normalität geschaffen wird.“

Denn es ist für queere Menschen nicht selbstverständlich, sich frei und unbeschwert in der Öffentlichkeit zu zeigen. „Weil man eben doch anders wahrgenommen, oder vielleicht auch mal nen blöden Spruch gedrückt bekommt oder Diskriminierung erfährt.“ Dabei fühlt sich Ruby nicht anders als andere Menschen und möchte, dass sie auch so wahrgenommen wird – vorurteilsfrei. Für ihr neues Amt hat sie sich daher ein großes Ziel gesetzt: „Mein größter Wunsch ist es, dass es keine beauftragte Person mehr geben muss, die sich um die Queer-Community kümmert. Ich wünsche mir, dass es zur Normalität wird und sich alle Menschen so akzeptieren, wie sie sind.“

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Inga Malin Köberich