Hülya Süzen ist Muslima und Soldatin in der Bundeswehr

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Autor/in
Michael Heußler
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Rieke Spang
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„Als muslimische Frau mit Migrationshintergrund ist man ja in vielerlei Hinsicht eine kleine Minderheit.“

Doch das hat Hülya Süzen (37) nicht davon abgehalten, eine eher ungewöhnliche Karriere zu verfolgen: Sie ist Soldatin bei der Bundeswehr. Für sie kein Widerspruch zu ihren türkischen Wurzeln. „Schon als Kind hab‘ ich eine totale Faszination für Ritter gehabt. Ich wollte von Anfang an Soldat werden. Da ich hier geboren und aufgewachsen bin, kam auch nichts anderes in Frage als die Bundeswehr.“ Dass sie in einer Armee dient, die ein Kreuz als Symbol trägt, war für einige Familienmitglieder dennoch gewöhnungsbedürftig. „Mein Vater hat das wundervoll gelöst. Er hat einen kurdischen Volksspruch zitiert: ‚Ein Löwe ist ein Löwe – egal, ob männlich oder weiblich. Und meine Tochter ist ein Löwe.‘“

Als Hülya vor knapp 16 Jahren bei der Bundeswehr anfing, ist sie „aufgefallen wie ein bunter Hund.“ Heute sei es für Muslime deutliche einfacher. Auch sie hat ihren Teil dazu beigetragen. Vier Jahre lang war Hülya Ansprechpartnerin für Soldat*innen anderer Glaubensrichtungen und für Fragen rund um religiöse Vielfalt am Standort Koblenz. Inzwischen ist sie in Ramstein als Nachrichtenoffizier in einem deutsch-niederländischen Zentrum für Luftverteidigung tätig.

Als Außenseiterin hat sie sich nie gefühlt

„Durch die Uniform, unsere Werte und Normen haben wir alle von vornherein einen gemeinsamen Nenner. Deshalb kommt es eigentlich nicht vor, dass man ausgeschlossen wird.“

Statt Ablehnung sei ihr eher Interesse entgegengebracht worden. „Es gab viele Fragen, die das Unwissen und vielleicht auch die Vorurteile gezeigt haben. Aber durch das Fragen wurde das aufgehoben und das war gut so. Ich glaube fest daran, dass Vielfalt für die Bundeswehr und auch für unsere Gesellschaft eine Stärke ist.“

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