Mensch und Tier: Joars beste Freundin war eine Kuh

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Autor/in
Martika Baumert

Schon als kleiner Junge habe er mehr Zeit mit Tieren, insbesondere mit Kühen, verbracht als mit anderen Kindern, erklärt Joar, Kuhretter aus Hemsbach im Odenwald. Heute hat er einen Verein gegründet, der Tiere zum Beispiel vorm Schlachter rettet.

"Ich sehe mich als Freund der Tiere. Als jemand, der Zeit mit ihnen verbringt. Der sich in den Rhythmus der Tiere einfügt – eine sehr große Bereicherung für beide Seiten, glaube ich."

Kalb Rexi als beste Freundin

Joar liebt Tiere so sehr, dass er sie rettet, zum Beispiel vorm Schlachter. Auf dem Lebenshof im Odenwald finden sie ein Zuhause. „So lange ich denken kann, hatte ich schon immer eine ganz besondere Verbindung zu Tieren, im Speziellen zu Kühen. Ich bin in einem 300-Seelen-Dorf aufgewachsen und habe meine ganze Kindheit auf den Bauernhöfen drumherum verbracht. Ich war mehr mit Kühen unterwegs als mit anderen Kindern. Eine Kuh strahlt eine immense Ruhe aus, die ansteckend ist. Meine beste Freundin über einige Jahre war Rexi, ein Kalb. Wir haben jeden Tag zusammen verbracht. Das war eine sehr glückliche und erfüllende Zeit und die hat mich so geprägt, dass mich das nie wieder losgelassen hat.“

Tiefe Verbundenheit zu Natur und Tieren

Als Jugendlicher ändert sich Joars Fokus. Er zieht weg, arbeitet als IT-Spezialist und lebt in der großen Stadt. Doch seine Verbindung zur Natur und den Kühen bleibt: „Das war immer so ein Thema, dass ich das mal wieder haben möchte und das hat sich mit dem städtischen Lebenskonzept nicht kombinieren lassen. Dann habe ich irgendwann gesagt: Es ist es so weit, es geht zurück zu den Kühen. Es ist jetzt ein viel bewussteres, ruhigeres und zufriedeneres Leben. Es fühlt sich ein bisschen wie Ankommen an.“

Mit den Tieren hat sich meine Denkweise und mein Leben komplett zum Positiven verändert: Ich ernähre mich heute zum Beispiel rein pflanzlich. Alles andere würde sich total falsch anfühlen für mich.

Kuhflüsterer auf Instagram

Auf Instagram lässt Joar die Menschen an seinem Leben mit den Tieren, vor allem mit den Kühen, teilhaben. #KuhKuscheln - Er merkt, dass das bei den Menschen, die ihm folgen, etwas bewirkt. „Es ist etwas Positives und Bereicherndes für sie. Und es findet bei ihnen ein Umdenken statt. Wenn sie zum Beispiel schreiben, sie sind vegan oder vegetarisch geworden, dann weiß ich: Wir sind auf dem richtigen Weg als Botschafter für die sogenannten Nutztiere.“

Michelle ist alleinerziehend und bekommt Hilfe im Eltern-Kind-Haus

Michelle wurde mit 20 ungeplant schwanger. Sie stand bei der Geburt ihrer Tochter komplett allein da und lebt jetzt im Eltern-Kind-Haus.

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Martika Baumert