Christa aus Birkenau ist 95 Jahre alt und strickt Socken für Bedürftige

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Auch mit 95 Jahren wissen Christas Finger noch ganz genau, was zu tun ist, damit aus dem flauschigen Garn warme Wollsocken werden. 1954 floh sie selbst als junges Mädchen während des Zweiten Weltkrieges von Schlesien nach Deutschland. Barfuß. Seitdem weiß sie, wie wertvoll Socken gerade im kalten Winter sein können.

Christa strickt Socken für Bedürftige

Zeit ist ein Geschenk und die Zeit möchte ich nicht vergeuden. Deshalb stricke ich. Und wenn es für andere sein soll: gern. 

Christa weiß es zu schätzen, dass sie im Alter von 95 Jahren ihre Finger noch immer gut bewegen kann und möchte gerne Gutes tun. Deshalb macht sie bei der Aktion „Heiße Nadeln gegen kalte Füße” der AWO mit und strickt Socken für Menschen, die von Armut betroffen sind. Ihre Socken werden bei der Tafel in Weinheim kostenlos weitergeben. Die Wolle für ihre Socken bekommt sie von ihrer Nichte. Und Christa meint, sie werde auf jeden Fall weiterstricken:  

Ich habe noch Wolle, da kann ich 100 Jahre alt werden. 

Am eigenen Leib erlebt  

„Wir tragen selber immer selbst gestrickte Socken”, verrät Christa über sich und ihren Mann. Warme Füße sind ihr sehr viel wert. Denn 1945 musste sie als junges Mädchen während des Zweiten Weltkriegs von Schlesien nach Deutschland flüchten. Über 1000 Kilometer ist sie damals barfuß gelaufen, erzählt sie. Auch deshalb möchte Christa anderen helfen, denen es nicht so gut geht.  

Ein Stück Wärme für Bedürftige 

Ihre selbst gestrickten Socken bringt Christa sogar persönlich im Weinheimer Tafelladen vorbei. Tafelleiter Nazih und alle, die dort einkaufen, freuen sich über die Spende. Und Christa macht es gern: „Ich wünsche demjenigen, der die Socken bekommt, dass er wohlbehütet in ihnen läuft, mit warmen Füßen. Denn der Winter wird kalt.”

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SWR