Marita war lange Zeit als Lehrerin am Goethe-Gymnasium in Bad Ems tätig. Nach ihrem Ruhestand fühlte sie jedoch plötzlich eine Leere: „Als ich aus dem Unterricht rausgegangen bin, merkte ich, dass ich auf einmal 100 Kontakte weniger hatte. Und das ist eine Menge von heute auf morgen.“ Vor allem der Kontakt zu den jüngeren Schülerinnen und Schülern machte ihr zu schaffen. „Dieses Gefühl, plötzlich keine Kinder mehr um mich zu haben, da hat mir einfach etwas gefehlt“, erzählt die ehemalige Sportlehrerin.
Daher begann Marita nach einer Beschäftigung zu suchen, um wieder in Kontakt mit Kindern zu kommen. In der Zeitung stieß sie auf das Projekt ‚Wunschgroßeltern – Enkelwunsch‘ des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn. „Dort habe ich mich dann erkundigt. Nach einer Weile kam plötzlich ein Anruf“, erzählt Marita. Ihre ehemalige Schülerin Jenny meldete sich bei ihr und die beiden verstanden sich auf Anhieb gut: „Wir hatten schon immer einen Draht auch in der Schule.“ So wurde Marita die Wunschoma des damals zweijährigen Maxis, Jennys Sohn.
Die 74-Jährige ist inzwischen schon seit zehn Jahren Wunschoma und passt zwei Mal die Woche auch auf Maxis jüngere Schwester Mathilda auf. Zwar hat Marita auch eigene Enkel, jedoch kann sie diese aufgrund der Entfernung nicht so häufig sehen. „Ich habe natürlich auch meine eigenen Enkel ganz lieb, aber zwei leben in Zürich. Und da fährt man nicht so von heut auf morgen hin. Und zwei in Ingelheim, was auch ein bisschen weiter weg ist.“
Doch was Marita besonders an dem Projekt Wunschoma glücklich macht: „Das ist sehr schön, wenn ich komme und klingle und die Tür geht auf: „Omi, Omi. Dann kommen die mir schon entgegengelaufen.“
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