Metzgerin Leonie fordert: Mehr Wertschätzung für Fleisch und Tier

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Autor/in
Stefan Bächle

Leonie aus Waibstadt bei Sinsheim hat ihren Traum zum Beruf gemacht. Sie ist Metzgerin. In Zeiten von Lebensmittelskandalen wie Tönnies und Co. fordert sie mehr Wertschätzung für ihre Arbeit und einen bewussten Umgang mit Fleisch.

Wenn ich von Kunden höre, dass sie ein schönes Fest hatten und alle Gäste von unserem Fleisch begeistert waren, dann fühle ich, dass ich alles richtig gemacht habe. Genau dafür stehe ich jeden Morgen auf.

Nach der Schule in die Metzgerei

Wenn Leonie über die verschiedensten Fleisch- und Wurstsorten spricht, beginnen ihre Augen zu leuchten. Mit diesem Blick hat sie bereits als kleines Mädchen in der Metzgerei ihrer Eltern gestanden.

“Ich habe einen sehr guten Schulabschluss und hätte auch studieren können. Aber wieso soll ich mein Leben lang etwas machen, das mir keinen Spaß macht? Ich habe meinen Traum zum Beruf gemacht.“

 Jäger und Sammler

Seit kurzem besitzt Leonie sogar einen Jagdschein. Die Tiere, die sie erlegt, werden in ihrer Metzgerei komplett verarbeitet. Ursprünglich waren ja alle Menschen mal Jäger und Sammler. Wir haben unser Essen selbst gejagt und erlegt. Heute machen das halt nur noch Fachleute wie Metzger und Bauern. Wir schlachten, produzieren und verkaufen alles noch selbst.“

Nationalmannschaft im Wursten 

Leonie ist mit nur 23 Jahren voll in ihrem Berufsleben angekommen. Und auch nach Feierabend engagiert sie sich fürs Handwerk. Leonie ist Teil der 26-köpfigen Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks (LINK: https://www.nationalmannschaft-fleischerhandwerk.de/ )

Nach Skandalen bei Tönnies und Co.

Vor allem möchte Leonie das Image ihres Handwerks ins richtige Licht rücken. “Mit plumpen Klischees und Kommentaren wie: ‚Die dicke Grobe ist in der Berufsschule,‘ muss Schluss sein. Die Leute sollen wieder wertschätzen, was wir die ganze Woche über leisten.“

Wir wünschen uns wieder mehr Nachwuchs. Es kann nicht immer jeder studieren und Beamter werden. Es muss wieder mehr Macherinnen und Macher geben!“ 

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Stefan Bächle