Schon Markos Großvater hat sich als Jäger um verletzte oder verwaiste Wildtiere gekümmert. Marko führt diese Tradition mit seiner Frau Alex und seine Tochter Elly auf dem Hof der Großeltern in Biebernheim bei St. Goar weiter. Bisher war seine Wildtierhilfe rein privat- und spendenfinanziert. Weil das in der Corona-Zeit finanziell immer schwieriger wurde, gibt es seit diesem Jahr den Verein @wildtierhilfe_an_der_loreley. Das macht es Marko etwas einfacher, denn allein die Ausgaben für Futter sind enorm. Seine Frau und er betreiben die Auffangstation nebenher. Im Hauptberuf restauriert Marko Oldtimer, seine Frau Alex ist Physiotherapeutin.
Im Moment bleibt für ihre eigentlichen Berufe aber nicht viel Zeit. Wildtiere aufzupäppeln ist ein Fulltime-Job. Die beiden füttern rund um die Uhr. Im letzten Jahr haben sie so 24 Rehe, 22 Fuchs-Welpen und zwei Wildkatzen gerettet. Wenn die Rehkitze größer werden, sammelt Marko Kräuter um ihnen zu zeigen, was sie später fressen können. „Aber wir können nicht ersetzen, was die Mama kann“, seufzt er. Deshalb wäre es ihm lieber, er müsste sich nicht so oft um verletzte Kitze kümmern. Doch gerade zurzeit gibt es durch viele neue, unerfahrene Hundeführer und Spaziergänger mehr Zwischenfälle. Marko hat deshalb nur einen simplen Wunsch: „Dass die Menschen vernünftig sind und etwas mehr über ihr Verhalten nachdenken.“
5 Regeln für Spaziergänge in der Natur
- Auf Wegen bleiben, um Wild nicht zu verschrecken.
- (Die Flucht verbraucht viel Energie, die z. B. im Winter nicht mehr ausgeglichen werden kann.)
- Wildtiere nur auf große Entfernung beobachten, nicht anfassen, Hunde fernhalten. (Die Mutter verstößt Tiere mit fremdem Geruch.)
- Keine einsamen Jungtiere mitnehmen. (Die Mutter kommt oft nur wenige Male am Tag vorbei.)
- Hunde anleinen, auch wenn sie gut hören. (Selbst wenn der Hund das Reh nicht erwischt, verletzt es sich oft tödlich, wenn es gehetzt wird.)
- Wer unsicher ist: Forstamt / Jäger / Wildtierstation um Hilfe bitten.
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