Hans-Willi ist Landwirt aus Leidenschaft. Der Füllenbacherhof befindet sich seit dem 16. Jahrhundert im Besitz seiner Familie. Doch durch einen schweren Motorradunfall vor acht Jahren droht sein Lebenswerk zu zerbrechen: Hans-Willi wird schwerstverletzt. Die Ärzte können zwar sein Leben retten, sein linkes Bein verliert der Landwirtschaftsmeister aber.
Vier Monate verbringt er im Krankenhaus, doch ans Aufgeben denkt er keine Sekunde: „Mein absoluter Wille war, wieder gesund zu werden, wieder mobil zu werden.“ Dass Hans-Willi unbedingt auf seinen Hof zurückkehren möchte, liegt auch an seinen handzahmen Rindern Adam und Eva. Beide wurden 2009 auf dem Hof geboren. „Irgendwann sind sie mir nachgelaufen wie eine Katze“, erinnert sich Hans-Willi. Bulle Adam lässt den Landwirt sogar auf sich reiten.
Hans-Willis Weg zurück ins Leben
Schon immer hat sich „Der Bullenreiter vom Hunsrück“ seine Nischen gesucht. Er ist ein Macher, der gerne unkonventionelle Dinge ausprobiert. Nach dem Unfall erfindet er sich neu, um seinen Hof mit Bein-Prothese weiter bewirtschaften zu können und so den Bankrott abzuwenden. Er stellt vom Ackerbau auf Brennholz um und schafft sich behindertengerechte Maschinen an. Seinen Radlader, ohne den heute nichts mehr geht, bezeichnet er liebevoll als seinen „Rollstuhl“.
Trotz seines schweren Unfalls verspürt Hans-Willi heute „bodentiefe Dankbarkeit“ und sagt: „Ich habe ein wunderbares Leben – schöner wie früher.“ Auch die Ideen gehen dem 59-Jährigen nicht aus: Als neuestes Projekt ist eine Bullentherapie geplant. Die will er gemeinsam mit einer Heilpraktikerin anbieten, um Menschen zu helfen, dem Arbeits- und Alltagsstress zu entkommen. Immerhin haben die Bullen auch schon Hans-Willi geholfen, sich nach seinem Schicksalsschlag zurück ins Leben zu kämpfen.
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