Erik Lorenz rast als Kameramann beim Freifall-Formationsspringen mit 200 km/h Richtung Boden

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Rieke Spang
Rieke Spang

„Wenn man im freien Fall ist, hat man 200 km/h Endgeschwindigkeit und ist quasi schwerelos. Das ist wirklich Freiheit. Ich bin mein eigenes Flugzeug, kann alles um mich herum steuern – für 60 Sekunden, dann muss man den Fallschirm öffnen.“

Um genau diese 60 Sekunden geht es Erik Lorenz aus Bad Sobernheim. Er ist der Kameramann des „Airbus 8way“ – der deutschen Nationalmannschaft im Achter-Freifall-Formationsspringen. Seit knapp zwei Jahren gibt es die Mannschaft, aber im Oktober 2018 haben sie bereits ihre erste Weltmeisterschaft an der australischen Gold Coast bestritten. Eriks Aufgabe ist im Wettkampf entscheidend: Er muss alle Formationen, die das Team unter ihm im freien Fall bildet, mit zwei Videokameras auf seinem Helm aufnehmen.

Nur was er im Bild hat, kann später von den Schiedsrichtern bewertet werden. Ob die Kameras aufnehmen, sieht er an einer Kontrolllampe – was sie aufnehmen, muss er aus seiner Erfahrung abschätzen. Seit 30 Jahren springt Erik Fallschirm, etwa 7.000 Sprünge hat er bereits gemacht, 4.000 als Video-Mann. Damit er immer knapp über der Truppe fliegen kann, hat sein Anzug kleine Flügel.

„So kann ich besser in der von den anderen Springern verwirbelten Luft schweben, Luftlöcher ausgleichen und immer einen konstanten Abstand halten. Ich bin damit quasi wie Batman unterwegs.“

Knapp eine Minute dauert der Wettbewerbsteil, dann müssen die Springer ihre Fallschirme öffnen. Auf Adrenalin folgt Entspannung. „Da hat man nochmal so drei, vier Minuten für sich, um die Landschaft zu genießen. Das ist auch nochmal was ganz Eigenes. Aus dieser Höhe hat man einen grandiosen Blick – das ist das pure Staunen.“

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