Erst Zwillinge, dann Drillinge
Isabelle und Ibrahim haben eine echte Großfamilie: Zuerst bekamen sie Zwillinge, zwei Mädchen. Acht Jahre später kamen überraschend Drillinge – zwei Mädchen und ein Junge. Und schließlich folgte die jüngste Tochter, das Nesthäkchen. „Mit den Drillingen wusste ich schon während der Schwangerschaft: Du hast immer eine Hand zu wenig“, sagt Isabelle. Und so passierte es. Die drei Kinder kamen als Frühchen zur Welt, zwei kämpften im Krankenhaus um ihr Leben. Mit den Sorgen bei den Neugeborenen im Krankenhaus, einem Säugling zuhause und zwei Kindern im Grundschulalter stritt Isabelle in den Wochen nach der Geburt mit der Krankenkasse um eine Haushaltshilfe. Ehemann Ibrahim war wegen vieler Überstunden als Arzt im Klinikum eingespannt. „Man steht von Anfang an allein da“, sagt die sechsfache Mutter. Es sei nicht so, dass jemand an der Tür klopft und seine Hilfe anbietet.
Überforderung
Auch die Freunde und Nachbarn waren mit der Situation überfordert. Wer hat schon Erfahrung mit Drillingen? Erst der Gang zum Jugendamt brachte für das Paar die erhoffte Unterstützung. Und doch blieben die ersten drei Jahre eine echte Herausforderung. „Ich war nur mit der Versorgung der Kinder beschäftigt. Füttern, Schlafen. Ich war da nicht Mutter, ich war Krankenschwester.“
Eine von 7000 Schwangerschaften führt zu Drillingen
Jahre später versucht Isabelle, ihre Erfahrung mit Drillingen an andere Mehrlings-Eltern weiterzugeben. Denn sie hat gemerkt: Mit ihren Sorgen und Nöten ist sie nicht allein. Bei einer von 7000 Schwangerschaften kommt es zu Drillingen, oft treten Komplikationen bei den Kindern oder der Mutter auf. Als Landesvorsitzende eines Vereins für Drillinge und Mehrlinge, dem ABC-Club, engagiert sie sich für die besonderen Belange der Familien. Isabelle vernetzt Eltern, organisiert Kuren für sie, spricht mit Behörden und Ärzten. „Jetzt, wo meine Drillinge groß sind, möchte ich anderen Familien helfen.“