Bärbel und Jürgen leben schon länger mit HIV als ohne

Stand
Autor/in
Alexandra Müller
Alex Müller
HIV, Beziehung, Heidelberg,
Bärbel und Jürgen leben beide schon länger mit der Krankheit HIV als ohne.
HIV, Beziehung, Heidelberg,
Bärbel und Jürgen leben beider schon länger mit der Krankheit HIV als ohne.
HIV, Beziehung, Heidelberg,
Bärbel und Jürgen leben beider schon länger mit der Krankheit HIV als ohne.
HIV, Beziehung, Heidelberg,
Bärbel und Jürgen leben beider schon länger mit der Krankheit HIV als ohne.
HIV, Beziehung, Heidelberg,
Bärbel und Jürgen leben beider schon länger mit der Krankheit HIV als ohne.
HIV, Beziehung, Heidelberg,
Bärbel und Jürgen leben beider schon länger mit der Krankheit HIV als ohne.
HIV, Beziehung, Heidelberg,
Bärbel und Jürgen leben beider schon länger mit der Krankheit HIV als ohne.
HIV, Beziehung, Heidelberg,
Bärbel und Jürgen leben beider schon länger mit der Krankheit HIV als ohne.

Seit den 80er Jahren sind Bärbel und Jürgen aus Wiesenbach HIV positiv. Anfangs wurden ihnen schlechte Überlebenschancen prophezeit. Vorurteile waren allgegenwärtig. Mittlerweile hat das Paar einen Weg gefunden, mit der Krankheit zu leben.

„Es sterben immer noch Leute daran. Der Tod gehört einfach mit dazu, auch wenn er nicht mehr so bedrohlich ist.“

Bärbel und Jürgen sind HIV-positiv, seit den 80ern. Bärbel hat sich mit 22 bei ihrem damaligen Mann infiziert, einem ehemaligen Drogenabhängigen. Jürgen war verheiratet, ging mit einem Mann fremd und steckte sich an: „Irgendwann kamen Hautausschläge und ich dachte: Geh‘ mal zum Arzt. Der sagte: ‚Wir müssen einen HIV-Test machen‘, und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich könnte HIV haben!

"Ich habe keine Pläne mehr gemacht"

Es gab noch nicht groß Medikamente und der Arzt meinte: ‚Sie haben noch zwei, drei Jahre‘.“ Auch Bärbel lebte viele Jahre mit einem Todesurteil. Sie hatte zwar keine Symptome, aber psychische Probleme, Depressionen, Bulimie, Alkohol. „Ich habe keine Pläne mehr gemacht. Ich habe immer gesagt: Ich leb‘ eh nicht lang.“ Das fatale war für sie: „Ich war von einer tödlichen Krankheit bedroht, aber ich habe sie nicht gespürt.“

Früher waren Vorurteile ein großes Thema

Dazu kamen viele Vorurteile. Jürgen erinnert sich: „Es kam vor, dass nach einem Besuch die Tassen entsorgt wurden.“ Mitte der 90er Jahre wurden die Medikamente besser, die Lebenserwartung stieg, die Gesellschaft wurde aufgeklärter. Heute erleben Bärbel und Jürgen kaum noch Diskriminierung im Alltag. Den ein oder anderen Arzt, der bei der Behandlung drei Paar Handschuhe trägt, obwohl die beiden nicht mehr infektiös sind, gebe es aber immer noch, erzählen sie.

Bärbel und Jürgen lernten sich vor acht Jahren über die AIDS-Hilfe in Heidelberg kennen, wo sie sich engagieren. Seit zwei Jahren sind sie verheiratet. Dank der Medikamente geht es ihnen relativ gut. Verharmlosen dürfe man HIV trotzdem nicht, erklärt Bärbel.

„Ich vergesse oft, dass wir seit über 30 Jahren Medikamente schlucken. HIV-positive müssen früher mit Altersbeschwerden rechnen.“

Aber wenn Bärbel an ihr Alter denkt, lächelt sie: „Ich empfinde oft große Dankbarkeit, weil ich nie gedacht hätte, dass ich so alt werde.“

‚Ich würde mich selbst als arm bezeichnen.‘

Tine muss im Monat mit wenigen hundert Euro über die Runden kommen. Die 39-Jährige ist körperlich krank und hat seit vielen Jahren eine wiederkehrende Depression. Sie arbeitet an einem ‚geschützten Arbeitsplatz‘ und bekommt Erwerbsminderungsrente.

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