Ute und Urs sehnen sich nach Veränderung und wollen sich mit ihrem Campingplatz einen Lebenstraum erfüllen.

Stand
Autor/in
Danilo Quarta

Nach der Geburt ihres Kindes wird Urs und Ute klar: Sie brauchen eine Veränderung im Leben. Mit der Gründung ihres eigenen Campingplatzes in Furtwangen im Schwarzwald finden die Beiden nicht nur einen neuen Job, sondern auch eine neue Familie.

"Wir haben uns gesagt, wir schmeißen jetzt nochmal alles in eine Waagschale und wagen das große Abenteuer."

Ein Neuanfang

Mit der Geburt ihres Kindes bemerken Urs und Ute, dass sie in ihrem Leben eine Veränderung wollen. Sie träumen von mehr Selbstbestimmung und mehr Lebensqualität in ihrem gemeinsamen Leben. Außerdem möchten sie ihr Berufsleben in ihr Familienleben integrieren und fassen deshalb den Entschluss, ihre Jobs zu kündigen und sich einen Gasthof zu kaufen. Das sechs Hektar große Areal des Gasthofes „Zum wilden Michel“ wird kurzerhand in einen Campingplatz verwandelt. Als komplette Neulinge der Branche stehen die Beiden jedoch vor großen Herausforderungen.  


„Am Anfang war es schon arg turbulent und wir hatten ziemlich viel um die Ohren. Mittlerweile wird alles immer strukturierter, besser und mit jedem Tag schöner,“ erzählt Urs.  

Rückschläge überwinden

Neben den organisatorischen Herausforderungen müssen sich die beiden Ende 2021 auch mit Corona auseinandersetzen. “Letzten Dezember hatten wir das ganze Haus vollgebucht, dann kam Omikron und du sitzt an einem Samstagabend plötzlich alleine in deiner Gaststube,” erzählt uns Urs. Doch auch das kann die beiden nicht aufhalten. 

Eine große Familie

Auf dem Campingplatz gibt es einen starken Zusammenhalt, das Projekt steht im Vordergrund und alle Beteiligten packen mit an. „Nicht nur die Schwiegereltern und unser Sohn, sondern auch acht weitere Menschen leben mit uns im Gasthaus und somit rücken wir immer mehr zusammen, wie eine Familie,“ beschreibt Urs das Zusammenleben.  

Let´s get loud!

Heute, ein Jahr später, herrscht reges Treiben auf dem Campingplatz, die Gäste erfreuen sich an der schönen Kulisse im Schwarzwald und begrüßen, mit welcher Einstellung Urs und Ute ihren Campingplatz führen. Denn auf dem Platz wird ständig für Live-Musik gesorgt und dabei kommt kein Genre zu kurz. Urs ist ein großer Fan jeglicher Musik: Von Blaskapellen bis hin zu Heavy-Metal darf alles gespielt und laut gefeiert werden. „Wir sind der ‘Wilde Michel’, bei uns darf man all das, was man auf anderen Plätzen nicht darf.“

Überlebenskampf: Sturz aus 50 Metern überlebt

Eine Bergwanderung in Neuseeland wird für Johannes aus Stuttgart fast zum Todesurteil. Er stürzte 50 Meter in eine Schlucht und musste sich daraufhin über 20 Stunden schwerverletzt durch die Wildnis kämpfen. Er überlebt, leidet aber noch heute unter den Folgen seiner Verletzungen.
„Direkt nach dem Aufprall auf dem Felsboden habe ich gesehen, wie mein Handy leuchtend neben mir in einem Busch gelandet ist. Im Gegensatz zu mir, hat es keinen Kratzer abbekommen. Aber es hatte leider keinen Empfang.“ (Johannes, 36, aus Stuttgart)
.
Eigentlich sollte es nur ein kurzer Ausflug werden. Nur mit einem Wasserbeutel, Sonnencreme, einem Handy und in kurzer Hose mit T-Shirt bekleidet, geht Johannes auf Bergwanderung. Doch als er auf dem Rückweg im Nebel plötzlich ins Leere tritt und rund 50 Meter in die Tiefe stürzt, ist für ihn klar: Das überlebe ich nicht.
Fall ins Bodenlose
„Es hat sich einfach viel zu lange angefühlt. Denn ich kenne das Gefühl des freien Falls – ich bin schon Bungee und Fallschirm gesprungen. Zum Glück haben wohl ein paar Äste meinen Fall gebremst. Noch Monate nach dem Unfall habe ich beim Zähneputzen Baumreste aus meinem Zahnfleisch gezogen.“ Wie durch ein Wunder überlebt Johannes den Sturz. Doch sein rechtes Sprunggelenk bekommt die komplette Wucht des Aufpralls ab.
Letzte Hoffnung: künstliches Sprunggelenk
Im Krankenhaus in Neuseeland wird er zwar gut versorgt, doch der Schaden am Knochen ist nicht wiederherstellbar. Johannes hat bis heute ununterbrochen Schmerzen. Ein künstliches Sprunggelenk aus der Schweiz ist seine letzte Hoffnung wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Um die kostspielige Operation zu ermöglichen, hat seine Schwester ein Spendenkonto auf einer Crowdfunding-Seite eingerichtet. „Bereits am 20. Januar wird meine langersehnte Operation stattfinden. Um die OP nicht aufs Spiel zu setzen, bin ich bereits seit einigen Tagen vorsorglich in Quarantäne.“

Idar-Oberstein

Inklusion leben im Café Ella´s - Die Eintrittsmöglichkeit auf den ersten Arbeitsmarkt

Das Café Ella’s in Idar-Oberstein ist ein Inklusionsprojekt für behinderte Menschen. Doch wie funktioniert die Zusammenarbeit?

Stand
Autor/in
Danilo Quarta