Krystyna hilft Kindern mit ihrer Reittherapie

Stand
Autor/in
Philipp Kaltenmark
Pferdeflüsterin Krystyna steht vor Pony

Ich will, dass die Kinder Spaß haben und gerne kommen. Sie sollen selbstständig etwas am Pferd machen. 

Schutz bei wildem Hengst gesucht 

Krystyna hat in ihrem Leben schon viel durchgemacht: In den 1950er Jahren wächst sie in einem Kinderheim auf und wird dort missbraucht. Als die Heimkinder in der Landwirtschaft schuften müssen, wird Krystyna zur Strafe in den Pferdestall geschickt. Um Schlägen zu entkommen, legt sie sich zu einem wilden Hengst. „Da dachte ich: Lieber lasse ich mich von ihm tottrampeln, um Ruhe vorm Kinderheim zu haben.“ Doch der Hengst bleibt ruhig – und Krystynas Liebe zu Pferden beginnt. 

Die Tiere geben Krystyna Kraft: „Sie halten zu mir. Sie haben mich noch nie umgerannt, obwohl ich nicht schnell bin. In kritischen Situationen passen sie auf mich auf, so wie ich auf sie aufpasse.“ Erst kürzlich musste sie ihren alten Hof räumen, umziehen und dabei schweren Herzens auch einige ihrer geliebten Pferde verkaufen. 

In kritischen Situationen passen die Pferde auf mich auf, so wie ich auf sie aufpasse. 

Reittherapie macht Kinder lockerer 

Doch ihrem Herzensprojekt kann sie auch auf einem neuen Hof nachgehen. Sie bietet Reittherapie für die Kinder einer Förderschule an. Denn sie hat es sich zum Ziel gemacht, vor allem behinderten Kindern mit ihren Pferden eine Freude zu machen. Mit Erfolg, wie sie feststellt: „Die Pferde lockern die Situation auf.“ Und die Kinder kommen gern, haben Spaß.  

Trotz ihres harten Lebens zeigt sich Krystyna bis heute unermüdlich. Ihren Rollator hat sie umfunktioniert, um das Futter in die Pferdeboxen zu bringen. Auch ihre gute Freundin Beate, die auf dem Hof mithilft, ist sich sicher: „Wenn es so weiterläuft wie bisher, denke ich, dass wir noch ein paar Jahre zusammenarbeiten werden.“ 

Mehr aus der Heimat

Stand
Autor/in
Philipp Kaltenmark