Jüdisches Leben ist nicht nur Antisemitismus: Emilia erklärt jüdische Traditionen

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Autor/in
Sabine Keller

„Wenn ich in Schulen gehe, werde ich oft nach typisch jüdischem Essen gefragt“, sagt Emilia (21). Sie nimmt deshalb immer koschere Gummibärchen und Matzen-Brot mit zu ihren Aufklärungsrunden mit jungen Menschen an Schulen oder Universitäten. Ein festes Programm gibt es bei den Begegnungen nicht. Emilia und ihre Kollegen gehen auf die Fragen der Schüler ein.

Meet a Jew: Begegnungen mit Schülerinnen und Schülern schaffen

„Miteinander Reden – statt übereinander zu sprechen.“ Darum geht es uns bei „Meet a Jew“ – der Begegnungsinitiative des Zentralrats der Juden, sagt sie. Seit Anfang 2020 finden unter diesem Motto Begegnungen zwischen jungen Juden und Schülerinnen und Schülern sowie Studentinnen und Studenten statt. Emilia ist seit Anfang an dabei.

„Viele Leute kennen Juden nur aus Geschichtsbüchern, assoziieren mit ihnen oft Bilder des Holocaust, deshalb sind mir die Begegnungen wichtig, damit man mich und meine jüdischen Kolleginnen und Kollegen als ganz normale Menschen kennen lernt.“

Dass das notwendig ist, zeigt die Statistik: 2020 gab es 2275 antisemitische Straftaten. So viele judenfeindliche Angriffe wie seit 2001 nicht mehr. Emilia wird immer mal wieder mit Antisemitismus konfrontiert, vor allem mit dummen Sprüchen. „Früher habe ich oft geschwiegen, obwohl ich mich schlecht gefühlt habe. Jetzt sage ich immer etwas dagegen.“ Deshalb macht sie auch bei „Meet a Jew“ mit.

Vorurteile gegenüber dem Judentum abbauen

„Meet a Jew hilft, Vorurteile gegenüber Juden gar nicht erst entstehen zu lassen. Wir wollen zeigen, wie bunt und vielfältig das jüdische Leben in Deutschland ist. Manche halten sich an die Speisevorschiften, andere nicht. Auch der Schabbat wird unterschiedlich gelebt.“, sagt sie. Für Emilia ist es ein Tag der Ruhe.

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