Bürgermeisterin und Vierfachmama – Janine hat eine Vision

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Autor/in
Megan Ehrmann
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Anna Pöhler
Anna Pöhler
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat

„Ich habe das schon häufig gehört, dass ich das Amt übernehme, ‘obwohl‘ ich Mutter bin. Wenn ich zuhause die Situationen vergleiche, mit dem was manchmal in der Politik geschieht, denke ich: Man muss nicht immer auf das lauteste Geschrei hören. Es schadet nicht, ein bisschen Ruhe zu bewahren.“

Janine ist zur Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Bitburger Land gewählt worden. Sie verantwortet 71 Gemeinden. „Im Vorfeld der Kandidatur habe ich überlegt, dass es hier im Eifelkreis nicht so einfach werden dürfte, als Frau Bürgermeister zu werden, denn das gab es vorher noch nie. Ich habe aber den Schluss gezogen, dass ich es versuchen muss.“ Dass eine Frau Bürgermeisterin in wird, ist selten. In Deutschland bekleiden zu 91 % Männer das Amt und nur 9 % Frauen.

Janine möchte in ihrer Region etwas bewegen. „Gerade, wenn man Kinder hat, möchte man für die Zukunft mitbestimmen. Man möchte, dass auch Interessen von Kindern wahrgenommen werden.“ Für acht Jahre ist sie gewählt worden und ist sich ihrer Verantwortung bewusst. „Häufig nimmt man so wahr: der läuft immer auf allen Festen rum und hat sonst keine Arbeit. Ich denke es ist so, dass man unter den Leuten ist, um mitzubekommen, was sie so umtreibt. Aber die Verantwortung für das ganze Haus als Dienstherr, die ist nicht jedem bewusst. Und dass man einen Blick dafür haben muss, was in den verschiedenen Abteilungen gerade läuft. Das Drumherum auf den Veranstaltungen sein, ist nur die Kür. Aber die Pflicht, die findet am Schreibtisch statt.“

Janine liebt den neuen Job als Bürgermeisterin

Janine liebt ihren neuen Job: „Die ganzen Bereiche kennenzulernen, von denen ich vorher selber keine Ahnung hatte, das macht mir am meisten Spaß. Mit so vielen verschiedenen Menschen in Berührung zu kommen. Unsere Gegend ist so viel bunter als ich es mir vorgestellt habe.“

Sie wünscht sich, dass die Sachen, die sie sich vorstellt, auch umsetzbar sind und: „Dass wir nicht nach hinten gucken, sondern uns hier jetzt was Neues überlegen und das dann eben auch schaffen.

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