Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ist für Malte klar: Er muss ins Flutgebiet. Drei Wochen lang bietet er seine Hilfe an, stößt aber immer wieder auf Ablehnung. Denn Malte leidet an der unheilbaren Erkrankung Amyotrophe Lateralskelrose (ALS). Ein Rollstuhlfahrer im Katastrophengebiet? Für die meisten unvorstellbar. Doch dann stößt Malte auf die Helfer Werkstatt Walporzheim, die ihm kurzerhand eine behindertengerechte Unterkunft organisiert und ihn ins Ahrtal holt.
Anfangs fährt der gelernte Land- und Forstwirt vor allem Bagger und räumt verschlammte Grundstücke frei. Dann ist er auch in der Werkstatt aktiv und kocht. „Er hat eigentlich alles gemacht und die Leute an die Wand gearbeitet“, erzählt Melanie von der Helfer Werkstatt. Für Malte ist das selbstverständlich: „Ich helfe immer. Den Leuten geht es noch schlechter wie mir. Warum soll ich ihnen nicht helfen?“
Irgendwann kommt Malte an seine Grenzen
Doch nach drei Monaten muss Malte das Ahrtal aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Außerdem wird der zweifache Familienvater zuhause gebraucht. „Man kann eine gewisse Zeit helfen. Aber man muss auch an sich selbst denken. Es war klar, dass eine Zeit kommen wird, wo man für sich den Abschluss finden muss.“ Den findet Malte mit einer Abschiedstour. Er kehrt noch einmal zurück, um 63 km an der Ahr entlangzufahren – mit seinem Crossbike, das er bei seinem Einsatz als Fluthelfer geschenkt bekommen hat. Dabei begleiten ihn andere Freiwillige, die für Malte wie eine Familie geworden sind.
Seine Abschiedstour nutzt er gleichzeitig, um Spenden zu sammeln. Damit will er einen Naturlerngarten für die Kinder im Ahrtal bauen, denn: „Die sind nach meinem Gefühl viel zu kurz gekommen.“ Auf die Frage, was er sich für seine eigene Zukunft wünscht, antwortet Malte: „Dass ich noch ganz lange was von meinen Kindern habe.“ Und fügt direkt an: „Und dass es den Leuten im Ahrtal wieder besser geht.“
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