Schulkind mit schwerem Herzfehler – Oscar und seine Familie stehen vor einem neuen Lebensabschnitt

Stand
Autor/in
Martin Hattenberger
Onlinefassung
Anni Gebhard

Oscar lebt mit einem halben Herz: Der 6-Jährige aus Friedrichshafen leidet seit seiner Geburt an einem schweren Herzfehler. Nach vielen Krankenhausaufenthalte ist er heute stolzes Schulkind.

Man braucht einfach einen ganz langen Atem: Als Eltern, als Kind, aber auch das Personal und die Ärzte auf der Intensivstation.

Als Lydia in der 23. Schwangerschaftswoche ist, werden sie und ihr Mann Tom während einer Ultraschalluntersuchung mit einer Schocknachricht konfrontiert: „Es wurde zuerst der Peter geschallt, dann ging die Überprüfung zu Oscar und der Gynäkologe wurde merklich stiller,“ so Lydia. „Da stimmt etwas nicht, mir gefällt das Herz nicht“, sagte ihr der Facharzt. Später folgt dann die Diagnose: Oscar leidet am Hypoplastischen Linksherzsyndrom, kurz HLHS. Bei Oscar sind die linke Herzkammer und die damit verbundenen Anschlüsse so stark unterentwickelt, dass sie ihre Funktionalität nicht aufnehmen können.

Ein schwerer Start ins Leben: Oscar leidet an HLHS 

Nach der Geburt der Zwillinge hat Oscar einen schwierigen Start ins Leben. Lange ist gar nicht sicher, ob er überleben wird. Lydia erinnert sich: „Wir sind nach sechs Monaten das erste Mal wieder nach Hause gekommen.“ Insgesamt musste Oscar schon vier Mal operiert werden, inklusive Not-OP zwei Tage nach seiner Geburt. Tom erzählt, dass der inzwischen 6-Jährige immer noch mit Herz-Rhythmus-Störungen zu kämpfen hat und starke Medikamente nehmen muss. „Es wird nicht immer so gut sein. Wir brauchen ein Spenderherz. Dieser Zeitpunkt wird kommen,” sagt Lydia.

Oscar lernt Lesen und Schreiben und ist endlich Schulkind 

Doch jetzt freut sich Oscar erst einmal auf die Schule: „Der Oscar ist im Schulalter. Das merkt man auch bei ihm. Da ist er nicht anders als andere Kinder“, meint Tom. Ab sofort gehen die Zwillinge getrennte Wege, denn Oscar wird an einem Sonderpädagogischem Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) individuell gefördert. Seine Eltern blicken mit Zuversicht auf Oscars Schulzeit: „Wir haben großes Vertrauen in die Schule. Wir freuen uns, dass er lernen kann, auf Augenhöhe mit anderen Kindern“, so Tom.

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