Die Tochter von Renate und Kurt aus Wangen im Allgäu starb mit 13 an Krebs. Ihre Eltern haben als eine Art Vermächtnis eine Stiftung für sterbenskranke Kinder gegründet.
Renate und Kurt Peter brechen nicht in Tränen aus, wenn man sie nach ihrer verstorbenen Tochter fragt. Sie räuspern sich und beginnen nüchtern, aber liebevoll über Valentina und ihren Krebs zu sprechen.
„Als Ingenieur weiß man, was Wahrscheinlichkeit bedeutet”, erklärt Peter, „fünf Leute gehen über die Straße, vier werden umgefahren. Einer bleibt stehen. Das heißt: 20 Prozent. Genau so war es bei uns auch: Vier Kinder hatten zur selben Zeit wie unsere Tochter Valentina in der Uniklinik Ulm denselben Tumor, vier Kinder sind gestorben.“ Peter hält kurz inne.
Nach dem Tod ihrer Tochter gründen die Eltern die Stiftung Valentina
„Natürlich hofft man, dass es irgendwie eine Chance gibt, aber wir sind jedenfalls nicht so, dass wir sagen: Unser Kind ist die Nummer fünf. Es war eher Hoffnung, die ergebnisoffen ist: Wir hoffen, dass alles gut wird.“
Es wurde nicht gut. Drei Wochen nach ihrem 13. Geburtstag starb Valentina. „Danach stellst du dir die Frage: Was machst du jetzt, damit du nicht in ein tiefes Loch fällst? Das haben wir ja reihenweise in der Klinik gesehen. Dann kamen wir auf die Idee, eine Stiftung zu gründen. Eine Stiftung ist für die Ewigkeit.“
Ein würdiges Sterben zu Hause, auch für Kinder
Renate nickt, als würde sie den Worten ihres Mannes Nachdruck verleihen wollen: „Die Stiftung Valentina hat eine große Aufgabe: Zusammen mit der Uniklinik Ulm bauen wir ein mobiles Palliativteam für Kinder auf. Mit dem Ziel, dass Kinder zum Sterben nicht mehr in die Klinik müssen, sondern im Kreis ihrer Lieben ihre letzte Zeit verbringen können. Klar, dass wir die Stiftung nach unserem Kind benannt haben: Valentina. Denn durch sie sind wir erst auf dieses Problem aufmerksam geworden.“
Renate legt eine kurze Pause ein. „Das ist das Vermächtnis, das uns Valentina mitgegeben hat: Dass wir schwerst- und sterbenskranken Kindern helfen, möglichst viel Zeit mit ihren Lieben verbringen zu können – und auch bei ihnen zu sterben.“
Hier geht's zur Stiftung Valentina
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