Das Peac Museum in Freiburg

Eine Schule des Sehens

Stand

1958, mit Anfang 20, erwirbt Paul Ege sein erstes Kunstwerk, aber es sollte noch ein paar Jahre dauern, bis aus der Leidenschaft eine wirkliche Sammlung wurde. Ausschließlich für den privaten Rahmen gekauft, entwickelte sich eine umfangreiche, zunächst sehr heterogene Ansammlung von expressionistischer Grafik bis zu figürlicher als auch gegenstandsfreier Malerei.

Radical Paintings

1990 führte eine Augenoperation dazu, dass er wieder Farben erkennen konnte und ab da galt sein Interesse primär der Farbe. Heute bilden die sogenannten Radical Paintings den Kern der Sammlung, die er im Hauptsitz des Unternehmens Alexander Bürkle im Freiburger Industriegebiet der Öffentlichkeit frei zugänglich machte. Der bis dato als Alexander Bürkle bekannte Kunstraum erhielt nach seinem Tod 2019 ihm zu Ehren einen neuen Namen: Paul Ege Art Collection – kurz PEAC Museum.

Europaweit führend

Die neue, zeitgenössische Sammlung nimmt einen europaweit führenden Platz ein. Gezeigt wird Kunst auf über 1.000 Quadratmetern – von Minimal Art über Fotografie, Malerei, Zeichnungen bis zu verschiedenen Installationen. Mit der Umbenennung geht ein neuer Präsentationsansatz einher: Neben themenbezogenen Sonderausstellungen zeigt ein Saal künftig dauerhaft einen repräsentativen Ausschnitt aus der mehr als 900 Werke umfassenden Sammlung.

Materialität und Visualität

Sie zeichnet sich gleichzeitig dadurch aus, dass sie danach fragt, wie die jüngere Künstlergeneration in ihren Bildern – egal ob gemalt, gezeichnet, fotografiert, gefilmt oder installiert – das Verhältnis von Materialität und Visualität weiter untersucht. Die konzentrierte Auseinandersetzung mit dem abstrakten Bild und seinem Wesen in der Kunst führt daher bewusst bis in die Gegenwart. Aktuelles Beispiel ist die Ausstellung „NEARBY – Wie Bilder zeigen“, die das Verhältnis zwischen digitaler und analog erfahrbarer Kunst auslotet.

Dialog zwischen Musik und Bildender Kunst

Darüber hinaus waren Paul und Helga Ege engagierte Musikliebhaber und maßgeblich am Bau des Ensemblehauses beteiligt, das seit einigen Jahren nun Domizil für das Freiburger Barockorchester und das ensemble recherche geworden ist. Die persönlichen Kontakte führten zu regelmäßigen Konzerten und gemeinsamen Projekten im Museum, die einen Dialog zwischen Musik und Bildender Kunst herstellten. Die Kooperation mit dem Institut für Neue Musik der Musikhochschule Freiburg soll an diese Tradition anknüpfen.

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Autor/in
SWR