Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) beim SWR Sommerinterview 2022

Bundesverkehrsminister Wissing im SWR Aktuell-Sommerinterview

Wissing: Alternativtrasse zum Mittelrheintal kostet 6,8 Milliarden Euro

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Der Bund geht davon aus, dass eine alternative Güterzugstrecke zur Entlastung des Mittelrheintals 6,8 Milliarden Euro kosten würde. Bundesverkehrsminister Wissing von der FDP berichtete im SWR Aktuell-Sommerinterview, gestern sei eine entsprechende Machbarkeitsstudie seines Hauses an die betroffenen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Hessen verschickt worden.

"Daumen hoch!" Das sei das erste Signal der Studie ins bahnlärmgeplagte Mittelrheintal, so Wissing. Die Kosten von 6,8 Milliarden Euro lägen unter vorherigen Schätzungen des Bundes. Das sei grundsätzlich erfreulich. Ob die Kosten auch im richtigen Verhältnis zum Nutzen stünden, müsse nun eine Verkehrsprognose zeigen.

"Das ist sehr erfreulich, dass wir da eine positive Nachricht aus dieser Machbarkeitsstudie haben. Jetzt geht es um die Frage: Wie ist das Nutzen-Kosten-Verhältnis zu bewerten? Und dazu brauchen wir die Verkehrsprognose 2040. Das ist jetzt der nächste Schritt. Aber das erste Signal für die Region ist erst einmal: Daumen hoch!"

Experten gehen davon aus, dass es Jahrzehnte dauern könnte, bis die Strecke gebaut ist. Natürlich sei das eine "Herkulesaufgabe", so Wissing.

"Ich weiß, was Lärmbelästigung für die Menschen dort bedeutet. Ich kenne das als Landesverkehrsminister. Diese Alternativtrasse muss kommen. Wir können nicht immer von mehr Verlagerung auf die Schiene reden, wenn wir solche Nadelöhre achselzuckend hinnehmen. Ich tu was."

Wo genau die Strecke laut Studie verlaufen soll, sagte Wissing nicht. Es geht um ein gut 100 Kilometer langes Tunnelsystem durch Westerwald und Taunus.

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"Zunächst einmal halte ich nicht viel davon, dass man erst über Geld redet und dann über die Frage: Wie soll ein solches Ticket aussehen und welche Strukturen wollen wir denn genau verbessern? Wir brauchen mehr Digitalisierung, Bürokratieabbau, Vereinfachung. Und wenn wir uns darauf verständigt haben, dann müssen wir die Frage beantworten: Wie finanzieren wir das? Länder und der Bund."

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