Weil das Wasser knapp wird, hat die Gemeinde Hilzingen (Kreis Konstanz) ein Shuttle für zusätzliches Frischwasser für den Ortsteil Schlatt am Randen eingerichtet. In Schläuchen, die sonst Milch zur Molkerei transportieren, wird Wasser aus dem gut vier Kilometer entfernten Binningen angekarrt.
Der Wasser-Shuttle ist bereits seit zwei Wochen im Einsatz. Um die 100.000 Liter Wasser braucht Schlatt - jeden Tag. Mit jeder Fuhre kommen 15.000 Liter zusätzliches Frischwasser in den Ort. Der Pegel im Hochbehälter steigt damit wieder auf die Marke von eineinhalb Metern.
Sparksamkeit beim Duschen und Bewässern
"Das ist der normale Wasserstand, und wir sind sehr froh, dass das geklappt hat", sagte Klaus Ersig, Wassermeister der Gemeinde Hilzingen. "Einmal durch das Pumpwerk, das uns das Wasser bringt von den Quellen, plus der Transport - so sind wir jetzt auf der sicheren Seite."
![Ein Wasserbehälter mit niedrigem Pegelstand. (Foto: SWR) Ein Wasserbehälter mit niedrigem Pegelstand.](/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/1712921516527%2Cbild-wassernot-hilzingen-102~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Außerdem sind die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sparsam mit Wasser umzugehen. Stefan Jäckle, Ortsvorsteher Schlatt am Randen, sagte: "Beim Duschen und bei der Bewässerung von außen sparen wir ein. Wir haben zum Glück eine große Zisterne, aber die hat nicht jeder." Den Pool zu befüllen gehe jetzt wohl nicht.
Neue Transportleitung geplant
Bis die vier Quellen in Schlatt wieder genügend eigenes Wasser führen, wird viel Zeit vergehen. Selbst wenn es regnen sollte, könnte es Monate dauern. Und Schlatt leidet nicht zum ersten Mal. Die Gemeinde hat daher reagiert: "Wir werden eine Transportleitung von Bingen her bauen und damit ein zweites Standbein für die Wasserversorgung schaffen", erklärte der Bürgermeister von Hilzingen, Holger Mayer (parteilos).
Bis dahin wird es aber noch dauern – Baubeginn ist frühestens im nächsten Jahr. So lange wird der Wasser-Shuttle bei Bedarf noch einspringen müssen.