Am Montag beginnt das neue Schuljahr und den Schulen bereiten die geringeren Bewerberzahlen beim Lehrpersonal Kopfzerbrechen. Betroffen sind alle Schularten, und insbesondere Schulen auf dem Land. Das teilte das Regierungspräsidium Freiburg auf SWR-Nachfrage mit.
Im Regierungsbezirk Freiburg sind 200 Stellen unbesetzt
Rund 1.500 Stellen sind im Freiburger Regierungsbezirk in diesem Jahr neu besetzt worden. Darin enthalten sind aber unterm Strich nur wenige zusätzliche Lehrkräfte. Die neuen Stellen enthalten zum einen Lehrkräfte mit Zeitvertrag, die im neuen Schuljahr wieder unterrichten dürfen. Zum anderen wurden pensionierte Lehrkräfte ersetzt. Rund 200 Stellen blieben bislang unbesetzt.
Freiburg bei Lehrkräften beliebter als Waldshut
In ganz Baden-Württemberg sind laut Ministerin Theresia Schopper (Grüne) von den mehr als 6.060 Stellen, die zum neuen Schuljahr zu besetzen sind, 890 noch immer frei. Durch Pensionierungen wie durch Elternzeiten nehme der Bedarf weiter zu. Problematisch sei es weiterhin, offene Stellen vor allem auf dem Land oder abseits von Ballungsräumen wie Heidelberg, Karlsruhe oder Freiburg zu besetzen, sagte Schopper. Junge Lehrkräfte entscheiden sich gegen feste Stellen in Kreisen Rottweil oder Tuttlingen. "In Heidelberg oder in Freiburg kommen etwa 150 Bewerbungen auf eine einstellige Zahl von Stellen", so die Ministerin.
Integration von ukrainischen Kindern braucht Personal
Laut dem Regierungspräsidium Freiburg ist eine weitere Herausforderung die Integration von Kindern, die aus der Ukraine nach Südbaden geflohen sind. Schon vor den Ferien seien im Regierungsbezirk rund 4.000 Mädchen und Jungen aus der Ukraine in sogenannten Vorbereitungsklassen untergebracht worden. Die Behörde rechnet damit, dass die Zahl der Flüchtlingskinder aus der Ukraine weiter steigt.
Der Vorsitzende des Philologenverbands Baden-Württemberg, Ralf Scholl, sagte zur Situation im gesamten Bundesland am Donnerstag: "Allein für die Beschulung der 18.000 bis 30.000 ukrainischen Kinder und Jugendlichen sind 1.200 bis 2.000 zusätzliche Stellen nötig".