Schon seit längerem steigen die Preise für Lebensmittel und Energie. Deshalb besuchen immer mehr Kunden das Recyclingkaufhaus von Wolfram Plank in Edingen (Rhein-Neckar-Kreis). Hier gibt es fast alles: Möbel, Elektrogeräte, Hausrat, Kleidung und vieles mehr.
Eine neue Küche, das kann sich heute kaum noch jemand leisten. Die Leute haben das Geld dafür nicht mehr und nehmen deshalb gerne Dinge aus zweiter Hand.
Second Hand in Edingen: Schrott und Schnäppchen und dazu noch nachhaltig
Natürlich gibt es auch Kunden, die sich mehr leisten könnten, aber die Gebrauchtes kaufen, weil es nachhaltiger ist. Studenten richten sich hier ihr erstes eigenes Zuhause ein oder kaufen für die Wohngemeinschaft Geschirr und ein Sofa.
Auch private Händler suchen hier nach Ware, die sie auf Flohmärkten und im Internet teurer weiter verkaufen können. Die Dinge, die hier im Recyclingkaufhaus stehen, stammen alle aus Entrümpelungen. Weil ständig neue Ware reinkommt, muss alles schnell wieder raus, deshalb sind die Preise so niedrig, erzählt Wolfram Plank.
Nicht nur Dinge stranden im Recyclingkaufhaus, sondern auch Menschen
Fast alle Mitarbeiter von Wolfram Plank haben eine besondere Biographie. Viele würden woanders gar keinen Job mehr bekommen, weil sie Vorerkrankungen haben oder lange arbeitslos waren. Auch viele Rentner haben hier einen Minijob, um sich etwas dazu zu verdienen. Wie auch Claudia Valentin. Sie hat 48 Jahre lang als Bibliothekarin gearbeitet, doch von ihrer Rente kann sie nicht gut leben.
Ich war allein erziehend und konnte deshalb nicht voll arbeiten. Deshalb reicht meine Rente nicht. Ich würde auch lieber nur ins Yoga gehen, aber das ist halt nicht drin.
Wolfram Plank gibt jedem eine Chance. Schriftliche Lebensläufe interessieren ihn nicht. Er verlässt sich auf seine Menschenkenntnis. Und damit habe er bisher selten falsch gelegen, sagt er.
